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Georgij Fedotow

Wege in vermeidbare (?) Katastrophen und das Versagen der Eliten: Russland und Deutschland im Vergleich

Die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingeleitete „Zeitenwende“ erinnert fatal an manche Kapitel des katastrophalen 20. Jahrhunderts, die im Allgemeinen als aufgearbeitet und überwunden galten. Nun müssen wir uns erneut fragen, warum es zum damaligen Zivilisationsbruch kam. Warum taten unsere Vorfahren zu wenig, um sich den selbstzerstörerischen Tendenzen in ihren jeweiligen Gesellschaften entgegenzustellen? War es Kurzsichtigkeit oder böser Wille? Von Leonid Luks.

Von in Geisteswissenschaften Russland zwischen West und Ost am 22. März 2024

Russlands imperiale Versuchung und ihre Kritiker. Eine historische Betrachtung aus aktuellem Anlass

Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine rücksichtslose Machtpolitik im Namen der sakralisierten nationalen Interessen verstoßen derart eklatant gegen den postnationalen europäischen Mainstream, dass Russland nun erneut Gefahr läuft, den Anschluss an die Moderne zu verlieren. Das Schicksal der UdSSR führt deutlich vor Augen, welch schmerzliche Folgen der Kampf gegen den Zeitgeist haben kann.

Von in Geisteswissenschaften Politik Russland zwischen West und Ost am 20. April 2022

Paradoxien des deutsch-sowjetischen Krieges aus der Sicht des russischen Schriftsellers Wassili Grossman

Der deutsch-sowjetische Krieg, der vor 80 Jahren mit dem Überfall Hitlers auf die UdSSR begann, gibt den Historikern, ungeachtet der partiellen Öffnung der russischen Archive, immer noch viele Rätsel auf. Warum scheiterte die Hitlersche Blitzkriegsstrategie, der seit September 1939 bereits neun europäische Länder zum Opfer gefallen waren, ausgerechnet auf sowjetischem Territorium? Woher nahm die sowjetische Gesellschaft, die seit Ende der 1920er Jahre durch das Stalinsche Terrorregime in einer außerordentlichen Weise drangsaliert und dezimiert worden war, die Kraft, um die siegesgewohnte Wehrmacht im Dezember 1941 vor den Toren Moskaus und ein Jahr später in Stalingrad aufzuhalten? All diesen Fragen ist das Werk des russischen Schriftstellers Wassili Grossman „Leben und Schicksal“ gewidmet, das nicht selten als einer der wichtigsten Romane des letzten Jahrhunderts bezeichnet wird. Mit diesem Roman befasst sich die folgende Kolumne.

Von in Geisteswissenschaften Russland zwischen West und Ost am 9. Juni 2021

Spontane Entstalinisierung? Einige Betrachtungen zu den Ursachen für den sowjetischen Sieg über das nationalsozialistische Deutschland

Vor 75 Jahren, am 9. Mai 1945, feierte die UdSSR ihren Sieg über das Dritte Reich. Die damalige sowjetische Propaganda assoziierte diesen Sieg in erster Linie mit der Person Josef Stalins, der zu einem der größten Feldherrn der neuesten Militärgeschichte stilisiert wurde. Die wahren Sachverhalte sahen indes ganz anders aus.

Von in Geisteswissenschaften Russland zwischen West und Ost am 2. Mai 2020

Zwischen Freiheitsdrang und Paternalismus. Russlands Dilemma aus historischer Perspektive

Die Massenproteste in der russischen Hauptstadt gegen die Nichtzulassung vieler regimekritischer Kandidaten zu den Moskauer Regionalwahlen stellen die im Westen verbreitete Sicht von einer tief verankerten Autoritätsgläubigkeit im russischen Nationalcharakter erneut in Frage. Dieses eindimensionale Russlandbild vieler Westeuropäer hat eine lange Vorgeschichte.

Von in Russland zwischen West und Ost am 14. August 2019

Kehren die „alten Geister“ zurück? Der „alte“ und der „neue“ europäische Nationalismus aus historischer Perspektive

Die modernen europäischen Nationalbewegungen, die vor etwa zwei Jahrhunderten auf der politischen Bühne erschienen, traten zunächst in einem „romantischen“ Gewand auf. Ihre Verfechter entwarfen die Vision von einem harmonischen Zusammenleben der Völker. Nur ein Hindernis stand aus ihrer Sicht der Verwirklichung dieser Vision im Wege – dies waren die europäischen Dynastien, die das „alte Regime“ verkörperten. Die Entwicklung des europäischen Nationalismus nach der Revolution von 1848 sollte hier eine große Ernüchterung bringen. Es stellte sich heraus, dass die europäischen Dynastien nicht das einzige Hindernis auf dem Weg zur allgemeinen Völkerverständigung waren.

Von in Russland zwischen West und Ost am 20. Februar 2019

Kehren die 1930er Jahre zurück? Eine Replik

Der wachsende Einfluss der Rechtspopulisten, die schwindende Popularität der traditionellen Volksparteien, die Krise des europäischen Gedankens veranlassen viele Publizisten dazu, den jetzigen Zustand der „zweiten“ deutschen Demokratie mit der Endkrise der Weimarer Republik zu Beginn der 1930er Jahre zu vergleichen – siehe dazu z.B. die vor kurzem erschienene Kolumne von Henning Hirsch. Ich halte solche Analogien für wenig begründet. Den grundlegenden Unterschieden zwischen den beiden Konstellationen ist diese Kolumne gewidmet.

Von in Russland zwischen West und Ost am 2. Oktober 2018

Europas Einsamkeit – wiederholt sich die Geschichte?

Vieles deutet darauf hin, dass die USA nun auf ihre Rolle als globaler Ordnungsfaktor, die sie seinerzeit als führendes Mitglied der Antihitlerkoalition übernommen hatten, verzichten. Herfried Münkler sprach vor kurzem in der „ZEIT“ vom „Abschied vom amerikanischen Zeitalter“. Bereits einmal – kurz nach dem Ersten Weltkrieg – überließen die Amerikaner die Europäer ihrem Schicksal und waren nicht bereit, die europäische Nachkriegsordnung, die nicht zuletzt auf den Ideen des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson basierte, zu garantieren. Wiederholt sich die Geschichte?

Von in Russland zwischen West und Ost am 29. Juni 2018

Putins Wiederwahl aus historischer Perspektive

Das Verhalten der russischen Wähler gilt vielen Analytikern im Wesentlichen als vorhersehbar. Es gab allerdings Perioden in der neuesten russischen Geschichte, in denen sich die Dinge ganz anders verhielten. Historisch-politische Betrachtungen zu den Wahlen in Russland anlässlich der Wiederwahl Putins zum russischen Staatspräsidenten.

Von in Russland zwischen West und Ost am 20. März 2018

Über die Demontage der Demokratien – Welche Lehren hinterlässt uns die erste Hälfte des XX. Jahrhunderts?

Welche Auswirkungen kann die Wahl Donald Trumps zum US- Präsidenten auf das amerikanische System von „checks and balances“ haben? Lassen sich Parallelen zwischen den heutigen amerikanischen Entwicklungen und der Erosion der europäischen Demokratien in den 1930er Jahren ziehen? Diesen Fragen, die die Medien seit vielen Monaten beschäftigen, ist auch diese Kolumne gewidmet.

Von in Russland zwischen West und Ost am 5. August 2017

Gewagte Vergleiche

Lassen sich Parallelen zwischen der heutigen Identitätskrise Europas und der Krise der 1930er Jahre ziehen? „Es liegt etwas Ähnliches in der Luft“, sagte vor kurzem die amerikanische Historikerin und Publizistin, Anne Applebaum, im „Tages-Anzeiger“, als sie die heutige Identitätskrise des Westens mit der Situation der 1930er Jahre verglich. Hat sie Recht?

Von in Russland zwischen West und Ost am 3. März 2017

Stalins „Krieg gegen das eigene Volk“ – zum 80. Jahrestag des „Großen Terrors“

Der brutale Feldzug Stalins gegen die bolschewistische Machtelite, der während des sogenannten „Großen Terrors“ stattfand, erinnert äußerlich an die Vorgänge in Frankreich zur Zeit des jakobinischen Terrors. Aber auch die Unterschiede sind gewaltig. Dem „Großen Terror“ und seinen Begleitumständen ist diese Kolumne gewidmet.

Von in Geisteswissenschaften Russland zwischen West und Ost am 8. Februar 2017