Wie sich Zivilisationsbrüche anbahnen: Eine vergleichende Betrachtung aus aktuellem Anlass

Die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingeleitete „Zeitenwende“ erinnert fatal an manche Kapitel des katastrophalen „kurzen“ 20. Jahrhunderts, die im Allgemeinen als aufgearbeitet und überwunden galten. Droht uns jetzt erneut ein Zivilisationsbruch wie zu Beginn des letzten Jahrhunderts? Mit dieser Frage befasst sich die folgende Kolumne von Leonid Luks.


Klassenkampftheorie vs. Rassenlehre

Die erste Hälfte des „kurzen“ 20.  Jahrhunderts stellte in der Geschichte Europas einen beispiellosen Bruch dar, der die bis dahin geltenden Vorstellungen der Europäer von Fortschritt und Zivilisation tief erschütterte. Die größten Rückschläge erlitten diese Vorstellungen in der Auseinandersetzung mit zwei Denkschulen, die zwar Geschöpfe des ansonsten liberalen 19. Jahrhunderts waren, ihr zerstörerisches  Potential aber erst im totalitären 20. Jahrhundert entfalten sollten: die Klassenkampftheorie und die Rassenlehre. Die wegweisenden Schriften der beiden Denkschulen – das „Manifest der Kommunistischen Partei“ von Marx und Engels und der „Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen“ von Graf  Gobineau – entstanden beinahe gleichzeitig. Beide Schriften standen an der Grenze zweier Epochen – der Romantik auf der einen und des wissenschaftlich-positivistischen Zeitalters auf  der anderen Seite – und waren durch Glaubenssätze der beiden Epochen geprägt. Nicht zuletzt diese Synthese verlieh ihnen eine außerordentliche Durchschlagskraft. Romantisch war bei Marx und Engels und bei Gobineau der Glaube an ein „Goldenes Zeitalter“ der Menschheit und an einen gottähnlichen, menschgewordenen Erlöser. Zugleich waren sie aber davon überzeugt, eherne Gesetze der Geschichte entdeckt und wissenschaftlich begründet zu haben. Und mit diesem Wissenschaftsglauben partizipierten sie bereits am positivistischen Zeitgeist, der sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts durchzusetzen begann.

Sowohl Marx und Engels als auch Gobineau waren geschichtliche Deterministen, allerdings mit einem Unterschied: Das Konzept der Autoren des „Kommunistischen Manifestes“ zeichnete sich durch einen grenzenlosen Optimismus und dasjenige Gobineaus durch einen grenzenlosen Pessimismus aus.

Marx und Engels waren davon überzeugt, im Proletariat einen neuen Heiland gefunden zu haben, der von der Ursünde der Ausbeutung der Menschen durch den Menschen frei sei. So gut wie nichts verbinde den Industrieproletarier mit der alten, von der Klassenherrschaft geprägten Welt. Deshalb sei er auch dazu prädestiniert, diese sündhafte Welt zu zerstören und die Menschheit in das „Goldene Zeitalter“ der Klassenlosigkeit zu überführen

Der Heiland Gobineaus ist die weiße Rasse: „(Die Geschichte) zeigt uns“, so Gobineau, „dass jede Zivilisation von der weißen Rasse herstammt, dass keine ohne die Beihilfe dieser Rasse bestehen kann, und dass eine Gesellschaft nur in dem Verhältnis groß und glänzend ist, als sie die edle Gruppe, der sie ihr Dasein verdankt, sich länger erhält“. Was Gobineau allerdings außerordentlich deprimiert, ist der von ihm konstatierte permanente Verfall dieser aus der Sicht Gobineaus „edlen Gruppe“, und zwar aufgrund ihrer Vermischung mit den anderen Rassen: „Mischung, Mischung überall, Mischung immerdar“, beklagt sich bitterlich Gobineau.

Pessimistisch waren damals allerdings nicht nur solche Verfechter der Rassenlehre wie Gobineau, sondern auch ihre Gegner. Denn ihr Versuch, den liberalen, demokratischen oder sozialistischen Prinzipien zum Durchbruch zu verhelfen, schien nach dem Scheitern der Revolution von 1848/49 ein vollkommenes Fiasko erlitten zu haben. So war das revolutionäre Zeitalter im Westen nach 1849 praktisch zu Ende.

Das Proletariat, mit dem Marx und Engels ihre chiliastischen Hoffnungen verknüpften, hat sich als revolutionäre Klasse nicht bewährt. Solche Ereignisse wie der Aufstand der Pariser Arbeiter vom Juni 1848 oder die Pariser Kommune blieben nur Randerscheinungen.

Falsche Propheten?

Eine erfolgreiche industrielle Revolution stellte für die Klassiker des Marxismus die Voraussetzung für den Sieg der proletarischen Revolution dar. Die tatsächliche geschichtliche Entwicklung verlief aber nach einem genau entgegengesetzten Szenario. Nur dort, wo die industrielle Revolution nicht rechtzeitig zum Durchbruch kam, hatte die von den Marxschen Ideen inspirierte Revolution eine Chance. Nicht in den hochentwickelten Industriestaaten, sondern in den Agrar- bzw. Schwellenländern konnten die vom „Kommunistischen Manifest“ aufgestellten Postulate realisiert werden. Im hochindustrialisierten Westen dagegen kam es zu einer allmählichen Abmilderung der Klassengegensätze, die Marx seinerzeit für unüberbrückbar gehalten hatte. Die industrielle Revolution trug nun ihre Früchte, und die Arbeiter hatten mehr zu verlieren als nur ihre Ketten. Nicht zuletzt deshalb versuchte Eduard Bernstein mit seiner Schrift „Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie“  von 1899, den Marxismus mit der Realität, wie er sie sah, in Einklang zu bringen. Der Zusammenbruch des Kapitalismus stehe nicht bevor, stellte er fest. Deshalb müsse die SPD auf ihre revolutionäre Phraseologie verzichten und gemeinsam mit den liberalen bürgerlichen Kräften an der Reformierung der bestehenden Gesellschaft arbeiten.

Die Auflehnung gegen die Moderne

Auf der anderen Seite waren es aber gerade die Erfolge der Arbeiterbewegung, die erneut Untergangsvisionen im Lager der Verteidiger der bestehenden Gesellschaftsverhältnisse schürten. Die liberale Demokratie war ihrer Ansicht nach nicht imstande, auf diese neue Herausforderung adäquat zu reagieren. Es begann eine außerordentlich tiefe Identitätskrise des Parlamentaris­mus und Liberalismus. Diese Krise war mit einer zunehmenden Skepsis maßgeblicher intellektueller Kreise des Westens gegenüber dem positivistischen Fortschritts- und Wissenschaftsglauben und gegenüber rationalistischen Denkmodellen verknüpft.  Es begann eine Suche nach Alternativen zum parlamentarisch-demokratischen System, das Streben nach einer Erneuerung bzw. Revitalisierung der herrschenden Eliten (V. Pareto).

Die Juden galten vielen militanten Gegnern der Moderne als Anführer des „Aufstandes der Massen“. Sie stachelten angeblich die „obrigkeitstreuen“ Unterschichten zum Kampf gegen ständische Privilegien und soziale Missstände an. Der von Heinrich von Treitschke 1879 lancierte Satz „Die Juden sind unser Unglück“, stellte um die Jahrhundertwende ein Allgemeingut vieler Gruppierungen dar – und zwar europaweit. Treitschkes Vorschläge zur Lösung der „jüdischen Frage“ waren allerdings für viele seiner „Epigonen“ nicht radikal genug. Denn Treitschke hat sich trotz seines immer intensiver werdenden Judenhasses von manchen liberalen Vorstellungen nicht gänzlich befreit und betonte wiederholt, dass er die jüdische Emanzipation als solche nicht in Frage stelle.

Chamberlains Plädoyer für die „Selbsterlösung“ der „arischen Rasse“

Für diese Überbleibsel des liberalen Denkens hatten die Nachfolger Treitschkes nur noch Spott übrig. Die Lösung des „jüdischen Problems“ machte ihrer Ansicht nach völlig neue Methoden erforderlich. Mit besonderer Vehemenz plädierte für solch eine neue Form der Auseinandersetzung mit dem Judentum der englisch-deutsche Publizist Houston Stewart Chamberlain, dessen 1899 erschienenes pseudowissenschaftliches Elaborat „Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts“ zu einer Art Pflichtlektüre für unzählige Leser im Deutschen Reich und weit darüber hinaus werden sollte.

Was sicherte diesem Buch, trotz der äußerst skeptischen Reaktion mancher Wissenschaftler, eine derartige Verbreitung? Dies war sicher der Anspruch Chamberlains, die Gesetzmäßigkeit der Geschichte entdeckt zu haben. In beinahe Marxscher Manier meinte er, die Ursache der Ursachen, die prima causa der historischen Prozesse entdeckt zu haben, und dies war für ihn der auf Leben und Tod geführte Kampf zwischen der „höchst schöpferischen“ arischen  bzw. indoeuropäischen  Rasse und ihrem angeblichen „Feind“ – dem Semitentum bzw. Judentum.

Die sich  nach vereinfachenden Lösungen sehnenden Leser Chamberlains waren dem Autor für seinen „Schlüssel“ zur Enträtselung des „Sinns der Geschichte“ unendlich dankbar.  So schreibt Wilhelm II. am 31.12.1901 an den Autor der „Grundlagen“:

„Da kommen Sie, mit einem Zauberschlage bringen Sie Ordnung in den Wirrwarr, Licht in die Dunkelheit; Ziele, wonach gestrebt und gearbeitet werden muss; Erklärungen für dunkel Geahntes, Wege, die verfolgt werden sollen zum Heil der Deutschen und damit zum Heil der Menschheit“.

Die Erlösung der arischen Rasse wurde von Chamberlain als eine Art „Selbsterlösung“ konzipiert. Sie sollte ihre Willenskraft maximal mobilisieren, um dann mit einer besonderen Konsequenz gegen ihren angeblichen „gefährlichsten Feind“ – das Judentum –  vorzugehen. Mit diesem quasi „gnostischen“ (Eric Voegelin) „Selbsterlösungskonzept“ läutete Chamberlain im Grunde das 20. Jahrhundert ein, das durch Ideologien geprägt war, die die Ausschaltung von ganzen Menschengruppen zur Grundvoraussetzung für die Errichtung von paradiesischen Zuständen erklärten.

Lenins Heilserwartungen

Und nun noch einige Worte zu den Entwicklungen im Lager der Verfechter der „Klassenkampftheorie“ zu Beginn des „kurzen“ 20. Jahrhunderts.  Damals befand sich die gesamte 1889 gegründete II. Internationale mitten im Revisionismusstreit, der zeigte, dass die utopischen Energien, über welche die marxistische Bewegung in den früheren Jahrzehnten noch verfügt hatte, allmählich versiegten. Die Visionen des „Kommunistischen Manifestes“ von der Abschaffung des Privateigentums und von der Errichtung einer klassenlosen Gesellschaft inspirierten etwa 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, lediglich radikale Ränder der Arbeiterbewegung. Drei Jahre später wurden indes Vertreter dieser Richtung zu Alleinherrschern in einem der größten Reiche der Erde.  „Die Utopie gelangte an die Macht“. Ich paraphrasiere hier den Titel des Buches der russischen Exilhistoriker Michail Geller und Alexander Nekritsch  über die Geschichte der Sowjetunion. Warum wurde ausgerechnet Russland zum Experimentierfeld der marxistischen Utopisten?

Nach dem Abflauen der revolutionären Woge im Westen nach 1849 verlagerte sich das revolutionäre Zentrum des Kontinents nach Russland. Hier fanden eine ununterbrochene Verschärfung der politischen Konflikte und eine Polarisierung der Gesellschaft statt, so wie Marx und Engels dies für den Westen vorausgesagt hatten. Dessen ungeachtet schien der gigantische zarische Machtapparat zu Beginn des 20. Jahrhunderts beinahe allmächtig und den revolutionären Gruppierungen unterschiedlichster Couleur erdrückend überlegen zu sein. In dieser Konstellation entstand Lenins Schrift „Was tun?“, die für die Geschichte der marxistischen Bewegung eine nicht weniger prägende Bedeutung haben sollte als das „Kommunistische Manifest“.

Ähnlich wie Chamberlain glaubte auch Lenin an die Gesetzmäßigkeit der geschichtlichen Entwicklung, wollte aber zugleich – hier wiederum eine Parallele zum Autor der „Grundlagen“ – die spontanen historischen Prozesse voluntaristisch beeinflussen. Diese Analogien im Denken der beiden Autoren verblüffen, wenn man bedenkt, dass Chamberlain sich an ein Weltbild anlehnte, das von einem grenzenlosen Pessimismus geprägt war (Gobineaus These vom permanenten Zersetzungsprozess der weißen Rasse) während Lenin von Marx einen grenzenlosen Optimismus (unausweichlicher Sieg der proletarischen Revolution) geerbt hatte.

Evolutionäre Lösungen der Arbeiterfrage für die sich die westlichen „Revisionisten“ und ihre russischen Gesinnungsgenossen einsetzten, die in erster Linie für die allmähliche Verbesserung der wirtschaftliche Lage der Proletarier kämpften, lehnte Lenin rundweg ab. Dies lenke vom eigentlichen Ziel, der Zerstörung der bestehenden Gesellschaft, nur ab. Lenins Heilserwartungen waren denjenigen von Marx und Engels, die sich im „Kommunistischen Manifest“ spiegelten, nicht unähnlich. Auch er schien in einer beinahe frühchristlichen Manier zu verkünden: Die Erlösung ist nah. Wer aber ist der Erlöser? Für Marx und Engels verkörperte das Proletariat den neuen Heiland.  Beide erwiesen sich aber, wie bereits gesagt, als falsche Propheten. Denn das Ziel der überwältigenden Mehrheit der Industriearbeiter war keineswegs die Errichtung eines „Reiches der Freiheit“ anstelle einer Klassengesellschaft, sondern ein bescheidener Wohlstand innerhalb der bestehenden Gesellschaft, den sie um die Jahrhundertwende, zumindest im Westen, auch erreichten. Sie waren für utopistische Entwürfe weltfremder Intellektueller kaum zu gewinnen.

Diese „Erosion des Utopischen“ konnte Lenin, der die Jahre 1900-1917, mit kurzen Unterbrechungen, im westlichen Exil verbrachte, aus nächster Nähe beobachten. Die Enttäuschung über den Marxschen „Heiland“ stellt den roten Faden der Schrift „Was tun?“ dar.  Spontan, aus eigener Kraft, gelangten die proletarischen Massen nur zu einem „trade-unionistischen“ Bewusstsein, führte Lenin aus. Das sozialistische Bewusstsein, das Streben nach der Erschaffung einer neuen, nie dagewesenen Welt, könne ihnen nur eine Avantgarde vermitteln: „Gebt uns eine Organisation von Revolutionären und wir werden Russland aus den Angeln heben“ – so lautet der wohl zentrale Satz in der Schrift „Was tun?“.

Europas scheinbare Stabilität

Als Chamberlains „Grundlagen des 19. Jahrhunderts“ und Lenins „Was tun?“ – also diese beiden Prologe der totalitären Doppelrevolution des 20. Jahrhunderts entstanden, –  schien das alte Europa, trotz des Rüstungswettlaufs und der immer stärker anschwellenden nationalistischen Emotionen so stabil und mächtig zu sein wie nie zuvor.  Über die Stimmung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Europa vorherrschend war, schreibt Stefan Zweig in seinen Erinnerungen: „An barbarische Rückfälle wie Kriege zwischen den Völkern Europas, glaubte man so wenig wie an Hexen und Gespenster; beharrlich waren unsere Väter durchdrungen von dem Vertrauen auf die unfehlbar bindende Kraft von Toleranz und Konzilianz“.

Angesichts dieser scheinbaren Festigkeit des Bestehenden muteten die Visionen Chamberlains und Lenins von der Zerstörung der alten und der Erschaffung einer neuen Welt besonders wirklichkeitsfremd an. Diese Stabilität Europas beeindruckte sogar die beiden Vordenker des „Jahrhunderts der Extreme“, die daran zweifelten, dass sie die Verwirklichung ihrer „Visionen“ noch erleben würden. Als Lenin nach der gescheiterten Revolution von 1905 erneut ins Schweizer Exil fliehen musste, sagte er, er habe nun das Gefühl, sich ins Grab zu legen. Ähnlich erging es Chamberlain in der Vorkriegszeit, dessen Schriften zwar viele Leser fanden, er aber mit seinen Aufrufen zur entschlossenen Bekämpfung der „jüdischen Gefahr“ keine breite Bewegung zu entfachen vermochte.

Die Brüchigkeit des europäischen Triumphalismus

Erst nach dem Selbstmord des alten Europa infolge der „Urkatastrophe“ von 1914-1918 erhielten die„furchtbaren Vereinfacher“ (J. Burckhardt) der Vorkriegszeit eine Chance, mit ihren  „Visionen“ die Welt grundlegend zu verändern. Das „Jahrhundert der Extreme“ nahm seinen Lauf.

Der von Stefan Zweig geschilderte bedingungslose Fortschrittsglaube vieler Europäer zu Beginn des 20. Jahrhunderts erinnert in gewisser Weise an den Triumphalismus von Francis Fukuyama, der etwa acht Jahrzehnte später vom „Ende der Geschichte“ sprechen sollte, also vom endgültigen und weltweiten Sieg der westlichen Wertvorstellungen. In seinem Buch „Das Ende der Geschichte. Wo stehen wir“ vom Jahre 1992 schreibt Fukuyama:

„Die bemerkenswerteste Entwicklung im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts besteht darin, dass die scheinbar so starken Diktaturen dieser Welt gewaltige Schwächen zeigen…Sie haben zwar nicht in allen Fällen stabilen liberalen Demokratien Platz gemacht, aber die liberale Demokratie bleibt das einzige klar umrissene politische Ziel, das unterschiedlichen Regionen und Kulturen rund um die Welt gemeinsam vor Augen steht“.

Auch diese Prognose wurde bekanntlich bald, nicht zuletzt durch die Terrorakte vom 11. September 2001, widerlegt. Die Annexion der Krim, der Sieg Donald Trumps bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen vom November 2016, das Debakel der NATO – der mächtigsten Militärallianz der Welt – in Afghanistan am 15. August 2021 und der am 24. Februar 2022 begonnene Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stellen zusätzliche Beweise für die Brüchigkeit der Prognosen von Fukuyama über das „Ende der Geschichte“ dar.

Stehen wir nun vor einem erneuten Zivilisationsbruch wie die Europäer zu Beginn des „kurzen“ 20. Jahrhunderts?

Leonid Luks

Der Prof. em. für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wurde 1947 in Sverdlovsk (heute Ekaterinburg) geboren. Er studierte in Jerusalem und München. Von 1989 bis 1995 war er stellvertretender Leiter der Osteuropa-Redaktion der Deutschen Welle und zugleich Privatdozent und apl. Professor an der Universität Köln. Bis 2012 war er Inhaber des Lehrstuhls für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte an der KU Eichstätt-Ingolstadt. Er ist Geschäftsführender Herausgeber der Zeitschrift Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte.

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