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Nowaja Gaseta

Warum scheitern russische Demokratien?

Im Verlaufe des 20. Jahrhunderts erlebte Russland – ähnlich übrigens wie Deutschland – zwei Versuche, eine demokratische Herrschaftsordnung im Lande zu verankern. Die „erste“ russische Demokratie scheiterte nach acht Monaten im Oktober 1917 infolge des bolschewistischen Staatsstreiches, die erste deutsche (die Weimarer Republik) nach etwa 14 Jahren nicht zuletzt infolge der politischen „Verantwortungslosigkeit“ der konservativen deutschen Eliten. Die im August 1991 errichtete „zweite“ russische Demokratie versuchte bestimmte Lehren sowohl aus dem Zusammenbruch ihrer russischen Vorgängerin als auch aus dem Scheitern der Weimarer Demokratie zu ziehen. Vergeblich. Anders als in Deutschland scheiterte in Russland auch das zweite „demokratische Experiment“ kläglich.

Von in Geisteswissenschaften Russland zwischen West und Ost am 30. Mai 2023

Russlands imperiale Versuchung und ihre Kritiker. Eine historische Betrachtung aus aktuellem Anlass

Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine rücksichtslose Machtpolitik im Namen der sakralisierten nationalen Interessen verstoßen derart eklatant gegen den postnationalen europäischen Mainstream, dass Russland nun erneut Gefahr läuft, den Anschluss an die Moderne zu verlieren. Das Schicksal der UdSSR führt deutlich vor Augen, welch schmerzliche Folgen der Kampf gegen den Zeitgeist haben kann.

Von in Geisteswissenschaften Politik Russland zwischen West und Ost am 20. April 2022

Hat eine Antikriegsbewegung in Russland eine Chance?

In seinem Protestschreiben gegen die russische Invasion in die Ukraine, das am 25. Februar in der regierungskritischen Zeitung „Nowaja gaseta“ veröffentlicht wurde, sagte ihr Chefredakteur und Friedensnobelpreisträger Muratow Folgendes: „Nur eine Antikriegsbewegung der Russen kann das Leben auf diesem Planeten retten“.
Ist aber eine solche Bewegung in Sicht? Werden die russischen Kriegsgegner imstande sein, das zu wiederholen, was ihnen schon einmal gelungen war – nämlich die eigene Regierung zu zwingen, den von ihr begonnenen Krieg zu beenden? Dies war bei dem sogenannten „ersten“ Tschetschenienkrieg von 1994-96 in der Tat der Fall.

Von in Politik Russland zwischen West und Ost am 15. März 2022

Die „Nowaja Gaseta“ und das „andere“ Russland – zur Verleihung des Friedensnobelpreises an ein Symbol

Russland ist bekanntlich ein seit Generationen gespaltenes Land. Einige russische Gruppierungen sehen im starken, paternalistischen Staat diejenige Einrichtung, die dem russischen Nationalcharakter angeblich am besten entspricht, andere wiederum schätzen die Freiheit über alles. Den Verfechtern dieser letzteren Orientierung, zu denen auch der Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow und seine Mitstreiter aus der Zeitung „Nowaja Gaseta“ zählen, ist diese Kolumne gewidmet.

Von in Medien Russland zwischen West und Ost am 13. Oktober 2021

Lässt sich Russland „einfrieren“?

Russland ist ein seit Generationen gespaltenes Land. Es gibt hier Kräfte, die in erster Linie von der imperialen Größe des Landes fasziniert sind, auf der anderen Seite des politischen Spektrums stehen hingegen die Gruppierungen, die die Freiheit über alles schätzen. Der Streit zwischen diesen beiden Orientierungen zieht sich wie ein roter Faden seit etwa dem Dekabristenaufstand von 1825 durch die russische Geschichte. Er spiegelt sich auch in den heutigen dramatischen Entwicklungen im Lande wider.

Von in Russland zwischen West und Ost am 17. Februar 2021

Putins Wiederwahl aus historischer Perspektive

Das Verhalten der russischen Wähler gilt vielen Analytikern im Wesentlichen als vorhersehbar. Es gab allerdings Perioden in der neuesten russischen Geschichte, in denen sich die Dinge ganz anders verhielten. Historisch-politische Betrachtungen zu den Wahlen in Russland anlässlich der Wiederwahl Putins zum russischen Staatspräsidenten.

Von in Russland zwischen West und Ost am 20. März 2018