Jamaikamännchen

In Spanien gibt es Podemos, in Frankreich Jean-Luc Mélenchon und Emmanuel Macron, bei den Anglos Jeremy Corbyn und Bernie Sanders. In Deutschland ist außer der Kanzlerin niemand so erfolgreich wie Robert Habeck.


Wer sich im Schmuddelchic charmant lächelnd auf den Boden setzt und dabei breitbeinig das Geschlechtsteil präsentiert, erreicht es, dass die anderen Männchen sich unterordnen. Sieben Posen, um seine Hoden zu präsentieren: auf Stühlen, Böden, Hockern und Mäuerchen, Hauptsache das Geschlecht breitbeinig präsentiert. Wir sind ja alle Primaten, aber dass ein Alphamännchen so Macht ausübt, ist vielleicht doch zu viel des Naturalismus. Die Kamera wackelt dann auch verschämt auf den Händen. Den Fokus auf das Geschlecht kriegt der arme Kameramann angesichts der geballten Männlichkeit nicht mehr hin. Kein Wunder, dass die Heteromännchen sich alle unterordnen. „Habeck lehnt sich“ auf ist der Titel seiner Videoserie.

Archaische Hackordnung

Die archaische Hackordnung wirkt. Jane Goodall und Karl Zuckmayer hätten ihre Freude an dieser Dynamik. Der Hauptmann von Köpenick ist zivilisiert im Vergleich zur Selbstinszenierung in Kiel und der Schmierenkomödie aus Schleswig-Holstein. So übt Habeck Macht aus, aber wozu, bitte schön? Was erreicht er damit? Seine Kommunikationsstrategie ist die Synthese. Er versöhnt die These und die Antithese. Mehr als Konvention kommt dabei selten raus, aber die Masse ist natürlich zufrieden, weil der Streit beigelegt wird und das Gedankengut bekannt ist, also entsprechen Habecks Argumente den Anforderungen der Konvention. Und die Konvention ist in ihrem Wesen konservativ.

It`s only rock’n’roll

Innovativ sind die Primatenallüren aus der Rockmusik in der Politik. Seine Ideen sind es nicht. Das Leben retten wir so nicht auf der Erde. Wie Harald Lesch erklärt, die Natur verhandelt nicht, auch nicht wenn sich dem breitbeinigen Alphamännchen, die grüne Männerwelt unterordnet. Aber keine Sorge, dass ist nichts, was man nicht mit ein bisschen Zivilisation richten könnte. Tanzschule und ein Windsorknoten dürften reichen.

Hellmut Lotz

Hellmut Lotz, 51 Jahre, ist Politikwissenschaftler und Amerikanist. Er arbeitet als Wahlkampf- und Unternehmensberater und hat an der Universität des Saarlandes, der Brigham Young University und der University of Maryland studiert und in den USA als Honorarprofessor Politikwissenschaft unterrichtet. Unter anderem hat er in einem Landkreis 2008 Barack Obamas Wahlkampf geleitet.

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