Mein persönliches politisches Glaubensbekenntnis
Liberalismus ist die einzige politische Philosophie, die den individuellen Bedürfnissen des Menschen entspricht. Liberalismus ist Humanismus.
Der Liberalismus ist die einzige politische Philosophie, die den individuellen Bedürfnissen des Menschen entspricht. Der Liberalismus will die freie Entfaltung des Menschen: Liberalismus ist daher auch Humanismus.
Die heute so selbstverständlichen Errungenschaften der Aufklärung sind vor allem Errungenschaften des Liberalismus. Das liberale Bürgertum hat die Willkürherrschaft des Absolutismus überwunden und so die Grundlagen einer modernen, freien Gesellschaft gelegt. Die rigorose Trennung von Kirche und Staat, die Entwicklung eines für jeden zugänglichen Bildungssystems, und die Durchsetzung eines gesunden Egoismus, der es dem Menschen erst erlaubt, frei von Gängelung, selbstbewusst „Ich“ zu sagen, wurden von Liberalen erkämpft. Der Verfassungsstaat und die freie Marktwirtschaft sind Ergebnisse liberalen Denkens und Handelns.
Der Liberalismus vertraut dem Individuum
Liberalismus ist konkret, nicht abstrakt. Seine Grundsätze erschließen sich jedem. Ausgehend von der Kant’schen Erkenntniskritik, die es verbietet, moralisch Bindendes aus Transzendentalem oder aus Tradition abzuleiten, macht Liberalismus den einzelnen Menschen zum Maß aller Dinge: „Handle nur nach derjenigen Maxime, von der du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
Dieser Liberalismus steht im krassen Gegensatz zu einer derzeit von Links wie von Rechts betriebenen Politik der Entmündigung. Das Wohl der Gemeinschaft wird allenthalben über das Wohl des Einzelnen gestellt, mehr als die Hälfte aller Deutschen schätzt Umfragen zu Folge Sicherheit höher ein als Freiheit. Der Liberalismus steht dagegen für das Individuum ein. Humanistisch (vernünftig, sogar christlich) ist es dem Mensch, zu sagen: „Du kannst etwas – mach etwas daraus.“ Und nicht: „Du kannst nichts – dir muss geholfen werden.“
Der Liberalismus vertraut auf die Fähigkeiten des Menschen. Darauf, dass ein jeder befähigt ist, seine Interessen frei und selbstbestimmt zu vertreten. Auf den folgenden Prinzipien baut das liberale Verständnis von Gesellschaft auf: „Du kannst etwas!“ Nicht: „Dir muss geholfen werden.“
Freiheit ist Verantwortung
Grundsätzlich hat jeder Mensch die Fähigkeit, seine Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen und etwas aus sich selbst zu machen. A priori muss ihm niemand beistehen, es muss ihm niemand vorschreiben, was er zu seinem eigenen Vorteil zu tun habe. Wo dem Menschen das Vertrauen ausgesprochen wird, wo der Mensch ermutigt wird, seine Persönlichkeit zu entfalten, kann er gedeihen. Wo seine natürlichen Neigungen zu Selbstbestimmung, Tätigkeit und Entwicklung zu kurz kommen, verfällt der Mensch in Lethargie.
„Freiheit zu!“ Nicht: „Freiheit von“.
Das wichtigste Prinzip des Liberalismus ist die Freiheit des Einzelnen. Freiheit meint dabei nicht die Freiheit von gegenseitiger Rücksichtnahme, sondern die Freiheit dazu, das eigene Leben zu gestalten. Freiheit endet stets dort, wo die Freiheit eines andren beschnitten wird. Freiheit ist dabei untrennbar mit Verantwortung verknüpft. Das Ideal des freien Menschen ist der Selbstständige. Deshalb will der Liberalismus die Gesellschaft so einrichten, dass ein größtmögliches Maß an Selbstständigkeit für alle gewährleistet ist. Liberalismus heißt nicht „Ellenbogengesellschaft“, sondern „Respekt vor den Freien und Gleichen“.
„Der Staat ist für die Menschen!“ Nicht: „Die Menschen sind für den Staat.“ Nicht der Staat gewährt den Menschen Freiheit, sondern die Menschen erlauben dem Staat, ihre Freiheit in einigen Belangen einzuschränken. Nur wo einzelne oder freiwillige Interessensgemeinschaften mit der Verwaltung komplexer Vorgänge überfordert sind, delegieren sie Aufgaben an den Staat. Der liberale Staat ist ein auf seine hoheitlichen Aufgaben beschränkter Staat. Er setzt den Rahmen, innerhalb dessen Freiheit gestaltet wird: „Der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitgliedes einer zivilisierten Gemeinschaft rechtmäßig ausüben darf, [ist der], die Schädigung anderer zu verhüten“ (John Stuart Mill).
Unter dem Diktat der politischen Korrektheit
Nicht: „Der Mensch ist der Feind des Menschen“, sondern: „In Gesellschaft wird der Mensch erst Mensch.“
Immanuel Kant war überzeugt, dass der Mensch unter allen Umständen befähigt ist, aus sich selbst heraus zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Der Mensch hat es in sich, gut zu sein, in liberaler Gesellschaft bekommt er die Chance dazu. Es ist an allen überzeugten Liberalen, darauf hinzuarbeiten, dass ein jeder seine wahre Persönlichkeit voll zur Entfaltung bringen kann. Den Misanthropen, die daran festhalten, es brauche einen starken Staat, um die Menschen davon abzuhalten, sich gegenseitig zu zerfleischen, setzt der Liberalismus entgegen: „Die wahre Persönlichkeit des Menschen wird wundervoll, wenn sie in Erscheinung tritt“ (Oscar Wilde).
Richtig handeln kann nur, wer frei ist
Unter dem Diktat der politischen Korrektheit, getrieben von einer aus öko-religiöser Apokalyptik entspringenden Zukunftsangst, sind diese einfachen Prinzipien, die menschliches Zusammenleben zum Besten aller regeln könnten, in Vergessenheit geraten. Man traut dem Menschen nichts mehr zu, dem Staat, dem Volk, der Kultur alles. Dieser staatliche Paternalismus hat sogar den Begriff des Humanismus für sich in Beschlag genommen, und den Liberalismus zum Inbegriff der Menschenfeindlichkeit erklärt.
Eine Zweite Aufklärung ist darum nötig! Sie hätte die Bedeutung des Individuums wieder herzustellen, das Vertrauen in die Fähigkeiten des Einzelnen zu stärken, und nicht zuletzt, den Wohlfahrtsstaat auf einen schlanken, wehrhaften, liberalen Staat zurückzustutzen.
Vor allem gilt es, sich daran zu erinnern, dass richtiges Handeln nicht aus der Dynamik der Masse, sondern nur aus dem vernünftigen Denken freier Individuen entspringt:
„Es kommt darauf an, sein Streben nach dem richtigsten Handlungsziel auszurichten, und nicht nach dem, was allgemein üblich ist. Die Masse ist der schlechteste Übersetzer der Wahrheit“ (Seneca).
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