Störer der Nachtigall – Blogschau VIII
In der 8. Blogschau geht es um Thomas Mann, Musik, Onkel Toms Hütte und viele weitere Romane.
Nachdem ich lange ausgesetzt habe, möchte ich zum Jahresende doch noch einmal ein paar starke Beiträge aus den verschiedenen Literaturblogs empfehlen. Vielleicht regt es den ein oder anderen ja auch noch zu einem sehr kurzfristigenWeihnachtsgeschenk an.
Schätze und Sätze bespricht Tony Morrisons modernen Klassiker Menschenkind.
Ebenfalls mit einem Klassiker beschäftigt sich Lesestunde. Tolstois Krieg und Frieden kann man sicher immer lesen, sollte aber auch nicht davor zurückschrecken, den Meister einer kritischeren Betrachtung zu unterziehen.
Kaffeehaussitzer schreibt von großen Erzählungen der Weltliteratur, die den Ersten Weltkrieg zum Thema haben. Auch wenn der Band vor allem bedeutende Autoren versammelt, lässt sich dort auch der ein oder andere unbekannte Text entdecken.
Thomas Mann und die Musik ist ein Thema, das eingehendere Beschäftigung lohnt. Den Anfang macht Notizhefte im gleichnamigen Beitrag. Ich finde es bis heute faszinierend, wie Thomas Mann, trotz konservativer Grundeinstellung auch auf diesem Feld, sich unter dem Druck der Verhältnisse avancierteren musikalischen Verfahrensweisen öffnete und nicht erst seit der Zusammenarbeit mit Adorno (dort aber besonders) von einem rein ablehnenden zu einem dialektischen Verständnis avantgardistischer Musik fortschreitet. Im Verhältnis zur Musik kristallisiert geradezu Manns Welt und Menschenbild.
Auf dem Literaturreiseblog geht es endlich weiter mit der Reise durch die deutsche Literatur. Angekommen sind wir nun bei Grimmelshausen.
Wiederum Schätze und Sätze liefert eine kritische Würdigung des einst gefeierten, dann verworfenen Klassikers Onkel Toms Hütte, insbesondere mit Blick auf dessen historische Auswirkungen.
Als faszinierenden und toll illustrierten Gedichtband stellt Lesen in vollen Zügen Die verlorenen Wörter von Robert Macfarlane und Jackie Morris vor.
Noch einmal Feiner Buchstoff bespricht Stephen Greenblatts neue Monographie, die William Shakespeare im Rahmen seiner Zeit beleuchtet.
Das Spiel mit der Intertextualität im Krimi untersucht comparaisondetre am Beispiel der Wandlungen des Sherlock Holmes.
Literatur Leuchtet berichtet vom Leseprojekt Jahrestage: Jeden Tag wurde ein Tag aus dem ein ganzes Jahr umspannenden Wälzer Uwe Johnsons gelesen.
Poesierausch bespricht einmal mehr Literatur zum Thema Flucht und Vertreibung
Literaturreich arbeitet sich kritisch durch das Werk des Nobelpreisträgers Patrick Modiano, das ich auch nur empfehlen kann:
Die besondere Faszination der Romane des Nobelpreisträgers Patrick Modiano speist sich daraus, dass Modiano dem Anschein nach an all den Verrenkungen, die moderne Autoren oft um der schieren Innovation willen unternehmen, keinen Anteil nimmt. Nie hat man das Gefühl, Modiano suche diesen einen, einfach nur spektakulären Kniff. Und dennoch erzählt Modiano auch niemals nur eine Geschichte dröge von A nach B. Das sprunghafte Erinnern seiner Protagonisten verknüpft ganz zwanglos die zahlreichen Zeitebenen innerhalb einer Modiano-Erzählung, so auch noch die auktorialsten Passagen in der Schwebe haltend.
Mit Michael Kleebergs Sammlung verbundener Texte Ein Diwan setzt sich Letteraturablog auseinander. Das Buch könnte angesichts meiner Vorliebe für Miniaturen definitiv einen Blick wert sein.
Und Alessandra Ress überlegt auf Fragmentansichten, wie Lesungen gelingen können.
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