Informationen zu

Seite 74

Argentinischer Drahtseilakt

Südamerika verändert sich. Nach dem Fall der Rohstoffpreise sind die fetten Jahre vorbei. Zur ökonomischen Krise kommen in vielen Ländern hausgemachte Skandale. Das Pendel schwankt zwischen dem venezolanischen und dem argentinischen Weg, zwischen Autokratie und Reformen. Unter Druck sind zur Zeit beide: Die Regierung in Caracas ebenso wie die in Buenos Aires. Ein Erfolg des argentinischen Präsidenten Macri könnte dem Kontinent neuen Schwung geben.

Von in La vida Tombola Politik am 18. April 2017

Der Verdacht

Kaum waren die Bomben detoniert, explodierten auch die sozialen Netzwerke. Der IS war es, die Antifa war es, ein Erpresser war es. Es wurde verdächtigt, was das Zeug hält. Auch die Strafprozessordnung kennt den Tatverdacht. Was ist das eigentlich?

Von in Heinrich Schmitz: Recht klar Medien Recht am 15. April 2017

Die Hure in der Kirche oder „Fukk off, Rassismus!“

Ulf Kubankes Hörmal-Kolumne balanciert zwischen uralter Musik und topaktuellen Veröffentlichungen. Diesmal setzt er der unbändigen Energie des Swing ein Denkmal, ehrt die gute alte Tante ‚Carnegie Hall‘ und erläutert warum ein subversives Benny Goodman-Konzert die popkulturelle Geburtsstunde des Kampfes gegen Rassentrennung war.

Von in Politik am 7. April 2017

Auferstanden aus Ruinen

Im Fußball verrückten Brasilien gilt der „Mineiraco“, der „Schock von Mineirao“ als nationale Katastrophe. Zwar war die 1:7-Niederlage gegen Deutschland nur Fußball, dennoch hat diese Demütigung eine Nation in ihren Grundfesten erschüttert. Umso größer ist die Euphorie, da die Selecao in Südamerika inzwischen wieder dominant ist. Der Erfolg hat einen Vater: Trainer Tite, der der Mannschaft ihre südamerikanische Seele zurückgeben hat.

Von in La vida Tombola Sport am 3. April 2017

Trump, Foucault, Said und die postmoderne Linke

Postmodernisten erwehren sich der Eindrücke, die Denktradition habe den Weg bereitet für eine Weltanschauung, in der Geschichten mehr zählen als Daten, in der Fakten und alternative Fakten austauschbar scheinen. Teils sicher zurecht, es lassen sich kaum direkte Linien ziehen. Doch setzten nicht schon Foucaults Begeisterung für die Islamische Revolution und Saids Israelkritik auf alternative Fakten? Und gibt es da nicht doch Berührungspunkte zum Weltverständnis neuerer Relativisten?

Von in Politik Sören Heim: HeimSpiel am 2. April 2017

Was ist Faschismus? Historische Betrachtungen über den inflationären Gebrauch eines Begriffs

Faschismus

Der Faschismusbegriff wird bereits seit vielen Jahrzehnten immer wieder lediglich als Etikett verwendet, um den jeweiligen politischen Gegner zu diffamieren. Mit dem ursprünglichen Phänomen „Faschismus“ hat ein solcher „Faschismusbegriff“ nur wenig gemeinsam. Dem Eigenleben des Faschismusbegriffs ist auch diese Kolumne gewidmet.

Von in Leonid Luks: Russland - West & Ost Politik am 24. März 2017

Erdoğan und die Dialektik der Aufklärung

In deutschen Fernsehtalkshows demaskieren ausgerechnet AKP-Funktionäre den liberalen Scheincharakter des deutschen Staates. Mit mehr als Parolen vermag die deutsche Politik da kaum Paroli zu bieten, da ihr selbst natürlich nicht an Aufklärung über die deutschen Verhältnisse gelegen ist. Ihre türkischen Kollegen hingegen liefern erstaunliche Formen staatlicher Selbstreflexion – freilich in reaktionärer Absicht.

Von in Letzter linker Seufzer am 24. März 2017

Maduro jagt die Brownie-Bäcker

Der Mangel in Venezuela wird immer größer. Inzwischen wird Bäckern sogar vorgeschrieben, was sie mit ihrem Mehl anfangen müssen. Mehrere Bäckermeister, die statt Brot Süßwaren wie Brownies oder Croissants gefertigt hatten, sollen Medienberichten zufolge verhaftet worden sein. Was wie eine Schote aus Absurdistan klingt, zeigt einmal mehr: Das Regime von Nicolas Maduro hat abgewirtschaftet.

Von in La vida Tombola Politik am 22. März 2017