Pasolini war längst nicht der erste Hellsichtige, den Faschisten in angeblich demokratischen Zeiten aus dem Wege räumten und er wird nicht der letzte bleiben, wenn sie sich weiter zur Macht hangeln. Wolfgang Brosche spricht Klartext.
Wolfgang Brosche erklärt an zwei verfemten Hauptwerken der europäischen Kultur – verfemt, weil sie hellsichtig waren – wer mit der AfD in den Bundestag einzieht, wer sie wählt und welches die wahren Antriebe dafür sind.
Kolumnisten-Kollege Henning Hirsch verdanke ich diese Reminiszenz. Er machte mich auf den 172. Geburtstag von König Ludwig II. aufmerksam und nannte ihn ein Beispiel für den Niedergang der europäischen Monarchien. Ich empfand schon als ganz junger Mensch eine brüderlich-absurde Bewunderung für den unglücklichen König. Deshalb finde ich es angebracht, seiner eben nicht an einem glanzvoll-runden sondern an einem schiefen Datum – eben dem 172. Geburtstag – dem 25. August – zu erinnern. Denn Leben und Überleben ist ausschließlich Erinnerung vor allem an das, was nicht geschehen ist. WB.
Film heißt – mit schönen Frauen schöne Dinge machen…sagte Francois Truffaut und wenn man sieht, was er mit Jeanne Moreau, Catherine Deneuve und Fanny Ardant gemacht hat, dann wird klar, dies ist kein Spruch eines Machos, sondern eines zärtlichen Bewunderers.
Am 6. Mai veranstaltet die „Demo für Alle“ bereits zum zweiten Mal einen Anti-Homosexuellen-Kongress, den sie als Aufklärungsunternehmen über „Gender“ tarnt. Der richtige Anlaß, um die neue Erzählung des französischen Jugendbuchautors Christophe Léon vorzustellen: „Väterland“!
Anfang März starb 70jährig der amerikanische Psychologe und Autor Joseph Nicolosi, der behauptete, man könne mit seiner „Reparativtherapie“ Homosexuelle heilen. Sein Leben lang hat er sich manisch damit beschäftigt, Homosexuelle als nicht von Gott so vorgesehen zu erklären und deren Lieben und Begehren als unmännlich, unnatürlich und krankhaft zu definieren.
Die Populärkultur ist eine der Wiederholung und Kopie; doch reines Wiederkäuen brächte keinen Erfolg – es muß auch immer etwas Neues, Spezifisches bei einer Fortführung dabei sei. Daß selbst das Triviale originell sein kann, zeigt die gleichsam subkutane Art der Fortpflanzung im Genrefilm. Dies zu den Verwandtschaftsbeziehungen zwischen dem britischen Hammerhorror und den amerikanischen Filmen von Roger Corman:
Die AfD stellt für die Bürgerlich-Konservativen (und das ist ja schon ein Pleonasmus) vor allem eine Stilfrage dar. Das wurde im Kommentar von Philipp Mauch zur Dresdener Rede Björn Höckes ganz deutlich. Eine Erwiderung von Wolfgang Brosche
In ihrer bedeutenden Rede zur Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels fragte sich Carolin Emcke weshalb Rassisten, Sexisten, Neu- und Altrechte und religiöse Fundamentalisten die Würde so vieler Menschen mit solch perfider Verbissenheit verletzten und deutete an, dass es vielleicht gar nicht um die Angegriffenen geht, sondern um die phantasierte Würde der Angreifer. Zu glauben gleiche Rechte für Alle, für Asylanten, Flüchtlinge, LGBTI-Menschen, Frauen, Kinder und andere, nähmen niemandem etwas weg, sondern erweiterten doch den Kreis der frei und demokratisch lebenden Menschen, ist allerdings naiv. Diejenigen, die Liberalisierungen im sozialen und politischen Miteinander bekämpfen, verlieren tatsächlich etwas: ihre Deutungshoheit und damit die Macht über das Leben anderer. Wolfgang Brosche untersucht, wie das im speziellen Fall der „Demo für Alle“ aussieht.
Zum einjährigen Jubiläum der Kolumnisten zeigt Wolfgang Brosche: wir können auch anders …nämlich nostalgisch schwärmen von den Ikonen der Populärkultur. Hier hat er sich vorgenommen, die angeblichen Trivialfilme der britischen Produktionsfirma Hammer und ihren frappantesten Darsteller zu rühmen.
Die wahre und kluge Samstagskolumne von Heinrich Schmitz über den schäbigen Unsinn des „gesunden Menschenverstandes“, an den zu glauben genauso fatal ist, wie an das „gesunde Volksempfinden“, hat bei mir eine Erinnerung geweckt.
…nannte Kurt Tucholsky eine Rubrik, die er in den 1920er Jahren für die „Weltbühne“ schrieb. Ob nun eine Monographie über John Heartfield, Gedichte von Walter Mehring, Studien über das „Geschlechtsleben in Melanesien“, katholische Moralbroschüren oder wohl im Suff geschriebene deutsch-französische Wörterbücher, den lombardischen Leser interessierte auch das, was sonst wenig öffentliche Beachtung fand, aber sie doch verdient hatte.
…nannte Kurt Tucholsky eine Rubrik, die er in den 1920er Jahren für die „Weltbühne“ schrieb. Ob nun eine Monographie über John Heartfield, Gedichte von Walter Mehring, Studien über das „Geschlechtsleben in Melanesien“, katholische Moralbroschüren oder wohl im Suff geschriebene deutsch-französische Wörterbücher, den lombardischen Leser interessierte auch das, was sonst wenig öffentliche Beachtung fand, aber sie doch verdient hatte.
Nach den Wahlerfolgen der AfD schütteln unsere Politiker noch immer hilflos die Köpfe und das geneigte Publikum erschrickt düpiert ob des unerhörten „Grundsatzprogramms“ dieser Partei. Und alle fragen sich, woher diese Skrupellosigkeit, Bosheit und der Hass kommen. Wolfgang Brosche nennt die Wurzeln des Hasses.
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