Über Grenzverletzungen: „Willst du mit mir gehen?“
Jörg Friedrich und Merle Stöver haben bereits gemeinsame Debatten-Erfahrungen. In seiner Kolumne „Wundersamer Alltag“ schrieb Jörg Friedrich 2012 einen Beitrag mit dem Titel Willst du mit mir gehen? Hinter der naiven Frage verbirgt sich ein Thema, das die Gesellschaft spaltet. Es geht um „Ein Nein ist ein Nein“ und um Konsens-Kultur. Soll …
Jörg Friedrich und Merle Stöver haben bereits gemeinsame Debatten-Erfahrungen. In seiner Kolumne „Wundersamer Alltag“ schrieb Jörg Friedrich 2012 einen Beitrag mit dem Titel Willst du mit mir gehen? Hinter der naiven Frage verbirgt sich ein Thema, das die Gesellschaft spaltet. Es geht um „Ein Nein ist ein Nein“ und um Konsens-Kultur.
Soll man erst fragen, wenn man jemanden küssen möchte? Oder soll man sich einfach trauen, eine Grenzverletzung wagen? Jörg Friedrich plädiert dafür und meint:
„Versuch macht klug“ – das heißt, man muss die Grenzverletzung wagen und auch zulassen. Wir sind eher praktische als theoretische Wesen, wir müssen uns einer Gefahr auch aussetzen, um Freude zu erleben.
Eine Ansicht, die Merle Stöver nicht unwidersprochen lassen konnte. In einem ausführlichen Blogbeitrag schrieb sie unter anderem:
Ich soll also Dinge tun, bei denen ich mich nicht wohlfühle, weil sie eindeutig meine eigenen Grenzen überschreiten? Ich soll mich bloßstellen und etwas ertragen, nur um daraus dann zu lernen, dass meine Grenze richtig war? Soll ich ernsthaft die Grenzen anderer überschreiten, nur um mich selbst zu testen? Mir wird schlecht, wenn ich sowas höre.
Beide Beiträge lösten eine Reihe von Kommentaren und Folgebeiträgen aus (leider ist nicht mehr alles nachlesbar – von wegen, „das Netz vergisst nie“). So geht Online-Debatte. Auch zu diesem Thema ist sie ganz sicher noch nicht zu ende.
(Bild von Marina del Castell unter Lizenz CC BY 2.0)
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