Störer der Nachtigall – Blogschau Literatur II
Kolumnist Sören Heim liest sich wieder durchs Netz.
Drei Wochen hat es gedauert, hier ist meine zweite Rundreise durchs (deutschsprachige) Netz auf der Suche nach interessanten, abseitigen und informativen Beiträgen rund um Literatur und Kultur.
Auf Zeilensprünge wird Moonglow, der neueste Wurf des genial-chaotischen amerikanischen Schriftstellers Michael Chabon vorgestellt. Fiktion, Biografie, oder irgendetwas dazwischen? (Ich denke bei Moonglow ja zuerst an die Ultima-Reihe…).
The Lost Art of Keeping Secrets hat eine faszinierende Sammlung von für Erwachsene umgearbeiteten Märchen gelesen.
Fast auf eine Stufe mit James Joyce‘ Ulysses stellt FeinerBuchstoff Wolf Haas‘ Verteidigung der Missionarsstellung.
In die „wunderbare Welt des japanischen Cyberpunk“ führt Thorsten Hanisch für Fischer-Tor ein. Der Hinweis kommt vom Blog Fragmentansichten, wo zum ersten Todestag von Terry Pratchett dessen interessanteste Romane vorgestellt werden.
Auf Lust auf Lesen wird dem Leser erklärt, warum die Lust auf die Neuübersetzung von Ulysses enttäuscht wird. Man hatte sich im Verlag wohl nicht ausreichend mit den Erben des gefeierten Übersetzers Hans Wollschläger abgestimmt, dessen Arbeit die Grundlage bildete.
Einen so leichten wie tiefschürfenden Essay zu Thomas Manns Zauberberg legt Eva Wißkirchen auf Comparaison d’Etre vor. Und als sei das nicht genug folgt noch ein faszinierendes Close-Reading einer Szene aus Goethes Wahlverwandtschaften.
Bonaventura schaut sich im Lichte der Trump-Präsidentschaft It Can’t Happen here von Sinclair Lewis nochmal an und auf Notizhefte gibt es eine kritische Auseinandersetzung mit Hermann Brochs Esch oder die Anarchie.
„Von trinkenden Frauen“ berichtet Travel Without Moving.
Aus unabhängigen Verlagen vorgestellt wird Der letzte Schnee von Arno Camenisch.
Sätze und Schätze stellt Essays der heute viel zu selten gelesenen Vicky Baum vor. Ihr Menschen im Hotel ist ein kleines Meisterwerk der Moderne.
Bingereader listet die 100 Bücher, die David Bowie als seine Favoriten geführt haben soll. Und auf Schiefgelesen wird ein der Blick auf ein Werk aus dem Gastgeberland der Frankfurter Buchmesse, Georgien, geworfen: Die himmelblauen Berge von Reso Tscheischwili.
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