Die politische Leistung des am 30. August verstorbenen Michail Gorbatschow wird bekanntlich in Ost und West höchst unterschiedlich beurteilt. Was plante und was erreichte Gorbatschow in seiner fast siebenjährigen Zeit als Beherrscher eines Imperiums, das bis 1991 gemeinsam mit den USA über die Geschicke der Welt entschied?
Wladimir Putin begründet seine aggressive Außenpolitik mit Hilfe eines pseudohistorischen ideologischen Konstrukts, in dem einige Bestandteile der sowjetischen Ideologie mit den programmatischen Vorstellungen mancher russischer Emigranten eigenwillig miteinander verknüpft werden.
Der deutsch-sowjetische Krieg, der vor 80 Jahren mit dem Überfall Hitlers auf die UdSSR begann, gibt den Historikern, ungeachtet der partiellen Öffnung der russischen Archive, immer noch viele Rätsel auf. Warum scheiterte die Hitlersche Blitzkriegsstrategie, der seit September 1939 bereits neun europäische Länder zum Opfer gefallen waren, ausgerechnet auf sowjetischem Territorium? Woher nahm die sowjetische Gesellschaft, die seit Ende der 1920er Jahre durch das Stalinsche Terrorregime in einer außerordentlichen Weise drangsaliert und dezimiert worden war, die Kraft, um die siegesgewohnte Wehrmacht im Dezember 1941 vor den Toren Moskaus und ein Jahr später in Stalingrad aufzuhalten? All diesen Fragen ist das Werk des russischen Schriftstellers Wassili Grossman „Leben und Schicksal“ gewidmet, das nicht selten als einer der wichtigsten Romane des letzten Jahrhunderts bezeichnet wird. Mit diesem Roman befasst sich die folgende Kolumne.
Das vor kurzem erschienene Buch des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder und des Erlanger Historikers Gregor Schöllgen „Letzte Chance. Warum wir jetzt eine neue Weltordnung brauchen“ hat bereits ein lebhaftes mediales Echo hervorgerufen. Einige Rezensenten konzentrieren ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die radikale Amerika-Kritik der beiden Autoren, andere stören sich an dem Russlandbild, das Schröder und Schöllgen vermitteln. Mit dem letzteren Thema wird sich auch diese Kolumne befassen.
Vor 75 Jahren, am 9. Mai 1945, feierte die UdSSR ihren Sieg über das Dritte Reich. Die damalige sowjetische Propaganda assoziierte diesen Sieg in erster Linie mit der Person Josef Stalins, der zu einem der größten Feldherrn der neuesten Militärgeschichte stilisiert wurde. Die wahren Sachverhalte sahen indes ganz anders aus.
Das vor kurzem zu Ende gegangene 20. Jahrhundert lässt sich als das Zeitalter des triumphalen Siegeszuges von totalitären Utopien und ihres anschließenden gänzlichen Scheiterns bezeichnen. Diesen Prozess des Aufstiegs und Niedergangs der Utopien möchte ich am Beispiel Russlands kurz darstellen.
Stalins „antikosmopolitische“ Kampagne als Wende in der Geschichte des Kommunismus. Anlässlich der Ermordung des Vorsitzenden des Jüdischen Antifaschistischen Komitees, Solomon Michoels, vor 70 Jahren.
Die russische Gesellschaft ist seit Generationen gespalten. Für einige Gruppierungen steht die imperiale Größe an der Spitze ihrer Wertehierarchie, andere hingegen sehnen sich in erster Linie nach Freiheit. Mit den letzteren befasst sich die vorliegende Kolumne.
Viele geschichtliche Phänomene wiederholen sich, wenn auch in einem neuen Gewand. Dies betrifft auch das Phänomen des „postfaktischen Zeitalters“, das zur-zeit in aller Munde ist. Es hatte viele Vorläufer.
Eine Konferenz, die Ende Oktober unter der Überschrift „Kultur und Macht in der UdSSR in den 1920er-1950er Jahren“ in Sankt Petersburg stattfand, befasste sich auch mit dem Stalin-Kult im heutigen Russland und mit seinen Widersachern.
Der am 22. Juni 1941 begonnene Russlandfeldzug wurde von der NS-Führung als „Blitzkrieg“ geplant. Warum scheiterte dieser Plan vor den Toren Moskaus? Betrachtungen anlässlich des 75. Jahrestages des deutsch-sowjetischen Krieges
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