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Friedrich Nietzsche

Der nicht gehörte Visionär – Georgij Fedotow über die europäische Krise der 1930-er Jahre

Georgij Fedotow

Die Erfolge der Rechtspopulisten und die Erosion der bis dahin als selbstverständlich geltenden Gewissheiten veranlassen einige Autoren dazu, in der heutigen Krise, die den Westen erschüttert, eine Art Neuauflage der Vorkommnisse der 1930-er Jahre zu sehen. Nicht zuletzt deshalb gewinnt die Frage nach den Ursachen für den Zusammenbruch der europäischen Ordnung in der Zwischenkriegszeit einen aktuellen Bezug. Dabei darf man nicht vergessen, dass sich dieser Zusammenbruch nicht über Nacht vollzog. Er hat sich lange angebahnt und an Warnern hat es nicht gefehlt. Besonders sensibel reagierten manche russische Exildenker auf die Vorboten dieser Krise. Sie begriffen, dass die bolschewistische Revolution nur den ersten Akt des allgemeinen europäischen Zivilisationsbruchs darstellte und versuchten die Öffentlichkeit in ihren jeweiligen Gastländern vor der sich anbahnenden Katastrophe zu warnen. Mit einem dieser Warner – dem russischen Exilhistoriker Georgij Fedotow (1886–1951) –, dessen Schriften nur selten in westliche Sprachen übersetzt wurden, befasst sich Leonid Luks in dieser Kolumne.

Von in Geisteswissenschaften Leonid Luks: Russland - West & Ost am 22. August 2025

Sieg oder Scheitern? Zum Werdegang und Werk von Fjodor Dostojewski

Thomas Mann bezeichnete Fjodor Dostojewski, dessen 200. Geburtstag zurzeit weltweit gefeiert wird, als „den Dante des (Ostens)“. Friedrich Nietzsche schrieb seinerseits Folgendes über den von ihm bewunderten Schriftsteller: „Ich schätze (Dostojewski) … als das wertvollste psychologi-sche Material, das ich kenne“. Vor allem die seherischen Fähigkeiten des Schriftstellers werden von vielen Dostojewski-Interpreten bewundert. Aber auch manche Fehleinschätzungen und fragwürdige Äußerungen Dostojewskis werden oft angesprochen. Mit dieser Widersprüchlichkeit, die das Werk und den Werdegang des Jubilars auszeichnet, befasst sich die folgende Kolumne von Leonid Luks.

Von in Leonid Luks: Russland - West & Ost Literatur am 15. November 2021