KI übernimmt die Welt?
Über notwendige gesetzliche Regeln für Künstliche Intelligenz und Deep Fakes. Eine Kolumne von Heinrich Schmitz.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
In der heutigen digitalen Welt, in der Künstliche Intelligenz (KI) und Technologien wie Deep Fakes immer mehr an Bedeutung gewinnen, stehen wir vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die nicht nur technischer, sondern auch ethischer und rechtlicher Natur sind. Die rasante Entwicklung dieser Technologien hat das Potenzial, unsere Gesellschaft grundlegend zu verändern – sowohl zum Guten als auch Schlechten. Daher ist es unerlässlich, dass wir uns mit den notwendigen gesetzlichen Regelungen auseinandersetzen, um die Risiken zu minimieren und die Chancen zu maximieren.
Die Macht der Künstlichen Intelligenz
Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Sie wird in vielen Bereichen eingesetzt, von der Medizin über die Automobilindustrie bis hin zur Finanzwelt. KI-Systeme können Daten analysieren, Muster erkennen und Entscheidungen treffen, die früher menschlichen Experten vorbehalten waren. Diese Technologien bieten unzählige Möglichkeiten, aber sie bringen auch erhebliche Risiken mit sich.
Ein zentrales Problem ist die mangelnde Transparenz. Viele KI-Algorithmen, insbesondere solche, die auf maschinellem Lernen basieren, sind „Black Boxes“. Das bedeutet, dass selbst die Entwickler oft nicht genau wissen, wie die Systeme zu ihren Entscheidungen kommen, also sozusagen ein Trumpsystem.. Dies kann zu Diskriminierung, Vorurteilen und Ungerechtigkeiten führen, insbesondere wenn es um sensible Bereiche wie Kreditvergabe oder – was noch nicht der Fall ist – die Strafjustiz geht. Daher wäre es wichtig, gesetzliche Regelungen zu schaffen, die Transparenz und Nachvollziehbarkeit fördern.
Deep Fakes: Die neue Dimension der Täuschung
Deep Fakes sind eine der besorgniserregendsten Anwendungen von KI. Diese Technologie ermöglicht es, realistisch aussehende Videos oder Audios zu erstellen, in denen Personen Dinge sagen oder tun, die sie nie gesagt oder getan haben. Vielleicht waren ja die Wahlkampfversprechen von Friedrich Merz alle Deep Fakes, und ich tue dem Mann bitter unrecht, wenn ich ihn einen Wortbrüchigen nenne. Diese Möglichkeiten der KI können zu schwerwiegenden Konsequenzen führen, von der Verbreitung von Fehlinformationen bis hin zu Rufschädigung und Erpressung.
Die Gefahren von Deep Fakes sind besonders in politischen Kontexten offensichtlich. Manipulierte Videos können Wahlen beeinflussen, das Vertrauen in Institutionen untergraben und gesellschaftliche Spannungen verstärken. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, die den Missbrauch dieser Technologie verhindern.
Notwendige gesetzliche Regelungen
1. Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Für KI-Systeme sollten gesetzliche Anforderungen an die Transparenz eingeführt werden. Unternehmen, die KI-gestützte Entscheidungen treffen, sollten verpflichtet werden, die verwendeten Algorithmen und Datenquellen offenzulegen. Dies würde es ermöglichen, Entscheidungen nachzuvollziehen und gegebenenfalls anzufechten. Eine solche Regelung könnte auch die Entwicklung von Standards für die Dokumentation und Veröffentlichung von KI-Modellen umfassen.
2. Ethikrichtlinien: Es sollten ethische Richtlinien entwickelt werden, die den Einsatz von KI und Deep Fakes regeln. Diese Richtlinien sollten sicherstellen, dass Technologien verantwortungsvoll eingesetzt werden und die Rechte und Freiheiten der Menschen respektiert werden. Ein interdisziplinärer Ansatz, der Ethiker, Technologen, Juristen und Vertreter der Zivilgesellschaft einbezieht, könnte helfen, umfassende und ausgewogene Richtlinien zu entwickeln.
3. Kennzeichnungspflicht für Deep Fakes: Um die Verbreitung von Deep Fakes einzudämmen, sollte eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht eingeführt werden. Alle Inhalte, die mit Hilfe von Deep Fake-Technologie erstellt wurden, sollten klar als solche gekennzeichnet werden. Dies würde es den Nutzern erleichtern, zwischen echten und manipulierten Inhalten zu unterscheiden. Eine solche Regelung könnte auch die Verantwortung der Plattformen stärken, auf denen diese Inhalte verbreitet werden.
Mir ist schon klar, dass das aktuell nicht unbedingt ein Thema ist, dass die Medien groß beschäftigt. Das sollte es aber. Denn wenn wir gar nicht mehr unterscheiden können, ob Inhalte oder Nachrichten echt oder gefälscht sind, können wir auch keine vernünftigen Entscheidungen mehr treffen. Nachher glauben wir noch, dass ein größenwahnsinniger Irrer Amerika regiert und gemeinsam mit einem russischen Massenmörder die Welt aufteilt. Das Ganze gepaart mit einem drogensüchtigen Milliardär, der über 7000 Satelliten und eigene Raketen verfügt. Das glaubt doch kein Mensh.
Letzteres kann ich leider nicht ändern, wie so vieles, was zur Zeit abläuft. Vielleicht wäre es ja auch gar nicht so verkehrt, wenn eine KI die Macht übernähme. Die wäre wenigstens nicht von Gefühlen getrieben und schlimmer als die Lügenclowns kann es ja kaum kommen. Man kommt sich vor, als lebte man in einem James Bond Film; nur leider ist weit und breit kein 007 in Sicht, der die Schurken ins Jenseits schickt.