Sei Mein! – Eine Kolumne zwischen Rock und Dance
Ofenbachs sexy Dancerock wirkt wie ein heißer Lichtstrahl in tiefer Nacht: Man muss darin zappeln wie ein Insekt.
Das französische Duo Ofenbach ist einmalig! Dies ist nicht etwa ein Werbeslogan, sondern Ausdruck ihrer Ausnahmestellung als musikalisches Unikat. Denn weltweit handelt es bei ihnen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den einzigen Deep House- und Elektropop-Act, dessen Wurzeln komplett in Blues und Rock stecken. Ihr erotisch aufgeladener Dancerock wirkt wie ein heißer Lichtstrahl in tiefer Nacht: Man muss darin zappeln wie ein Insekt.
Das hört man nicht nur aber besonders ihrer Kultnummer und Visitenkarte „Be Mine“ deutlich an. Rockriff und Bluesrhythmus vermischen sich dort mit einem klassisch elektropoppendem Melodiebogen und hochmodernen Deephouse-Beats. Die Verbindung stilistischer Gegensätze zu einem großen sinnlichen Ganzen markiert eine wichtige Triebfeder. Brandaktuelle Gegenwart trifft auf Tradition und erzeugt einen Sound, der beides lässig in die Zukunft führt.
Dieser Masterplan bedeutet für beide aus Paris stammenden Jugendfreunde César Laurent de Rummel und Dorian Lauduique keinerlei nennenswerten Widerspruch. Die Attraktivität ihres Sounds kommt entsprechend flächendeckend bei Publikum wie Kollegen an. Obwohl Ofenbach in den ersten Jahren nach ihrer Gründung 2014 kein Album veröffentlichten, steigt ihre Popularität durch Top Ten Hits wie „Katchi“.
Bei anderen Künstlern stehen sie überdies hoch im Kurs durch ihr Talent für Remixe und Produktion. So sichern sich u.A. höchst unterschiedliche Musiker wie Pop-Queen Katy Perry (für „Dark Horse“) oder Indierocker à la Portugal The Man (für „Feel It Still“) die Dienste der beiden Franzosen. Auch popkulturelle Klassiker wie Bobby McFerrins Don’t Worry Be Happy oder Miriam Makebas Pata Pata verpassen sie mit Fingerspitzengefühl ein aktuelles Gewand.
Nebenbei outen sie sich als germanophil und echte Berlinfans, die die deutsche Hauptstadt regelmäßig zum Chillen und Arbeiten aufsuchen. Als markantes Merkmal sticht ihre betont selbstironische Art heraus, mit der sie sich charmant durchs mediale Showbiz bewegen. “Wir sind typische Pariser. Wir essen massenhaft Baguettes, Käse und Croissants und sprechen super englisch, wie alle Franzosen.“
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