#einearmlaenge – Sicherheit kennt ein Maß

Pfefferspray? Selbstverteidigungskurs? Pah, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat die ultimative Lösung parat für mehr Sicherheit im Leben einer jeden Frau – und die sorgt momentan für ordentlich (Gegen)wind.


Das unfassbare Ereignis in Köln – es hätte verhindert werden können! Wäre vorher die Einarmlängen-Regelung eingeführt worden. Zum Glück kann diese nun – dank Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker – präventiv gegen mögliche Gewaltakte genutzt werden. Eine geistreiche Erfindung, die ungeahnten Mehrwert verspricht. So hilft sie Frau nicht nur den nötigen Abstand vor ihr fremden Menschen zu wahren, sondern kommt auch gerade richtig zum Sale: Abschleppen war gestern, die Bügel einfach auf die ausgestreckten Arme platzieren, wehrt zudem auch noch die Shopping-Konkurrenz ab. Toll.

Auch das Genießen von wohlschmeckenden, aber nicht ganz harmonisch riechenden Käsebroten wird somit erträglicher. Und der heiße Kaffee- und Teedampf verströmt nun in guter alter Jacobs Kaffee-kommt-alle-zum-Frühstückstisch-Manier pure Wonne.

Sogar ein neuer Tanzstil könnte daraus resultieren, Do the Robot 2016!
Vielen Dank, Frau Oberbürgermeisterin Reker, dass Sie uns, den Frauen in der Bevölkerung, den minderbemittelten unbeholfenen Weibsbildern, endlich eine Lösung an die ausgestreckte Hand gegeben haben, mit der wir WIRKLICH etwas anfangen können.

Doch kehren wir wieder zurück zur Realität zurück: Wie soll sich eine einzelne Frau gegen einen ganzen Mob an aggressiven Pöblern mit Hilfe einer „Armlänge“ verteidigen? Selbst schreien und oder eine Begleitung sind bei einer so massiven Bedrängung oft keine Hilfe mehr. Jede Frau wäre ihr schutzlos ausgeliefert. Grenzt es nicht an einem hohen Maß an Naivität, überhaupt solche Vorschläge ernsthaft in Erwägung zu ziehen? Frau Reker, ich hätte da auch mal einen Ratschlag an Sie: Treten Sie zurück. Dafür braucht es keine Armlänge.

Alissia Passia

Die gebürtige Berlinerin blieb bis heute der Hauptstadt treu, obwohl sie zu ihr eine gewisse Hassliebe pflegt. Kein Wunder, dass sie diesen inneren Konflikt auch gerne in ihrer Kolumne thematisiert. Passia hospitierte im Hause Axel Springer, wo sie ebenfalls nebenberuflich tätig war. Seit 2006 ist sie im Bereich Werbetext für verschiedene namhafte Agenturen, wie Jung von Matt oder BBDO, tätig. Sie konzipierte ebenfalls mehrjährig auf Kundenseite und zuletzt in der Berliner Agentur für digitale Transformation. Dem Digitalen bleibt Passia auch zukünftig treu und macht "irgendwas mit Medien".

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