Zwischen Meinung und Haltung
Die Kolumnisten hatten am 1. Oktober ihr 10-jähriges Jubiläum. Eine Kolumne von Heinrich Schmitz.

In einer Zeit, in der fast jedes Medium scheinbar um Objektivität ringt – und sei es nur, um nicht angefeindet zu werden – treten die Kolumnisten seit nunmehr 10 Jahren bewusst hervor: als Ort des Meinens und der Debatte. Dieses Jahr feiern wir unser 10 Jahre Jubiläum. Mit dem dreifachen Anspruch „Persönlich. Parteiisch. Provokant.“ macht unsere Seite klar: Hier wird nicht versucht, alle zu erreichen, indem man niemandem weh tut. Hier wird Stellung bezogen. Meinungen werden nicht kaschiert – sie werden ausgesprochen.
Als einer der Gründer dieses Kolumnenforums möchte ich die Gelegenheit des Jubiläums nutzen, Ihnen unseren Blog näher zu bringen.
Vielfalt mit Verantwortung
Die Kolumnisten sind eine Gemeinschaft unterschiedlicher Stimmen – Philosoph:innen, Kulturkritiker:innen, Jurist:innen, manchmal ganz alltägliche Menschen – die ihre Sicht auf Gesellschaft, Politik, Kultur einbringen. Jeder hat sein eigenes Portfolio an Themen: mal tiefschürfend historisch („Das Ende der Neuzeit?“), mal aktuell politisch („Wer darf seine eigenen Richter wählen?“), dann kulturkritisch oder literarisch.
Diese Vielfalt lebt allerdings davon, dass sie nicht in Beliebigkeit ausartet. Redlichkeit, Argumentationsfreude und streitbare Haltung sind feste Bestandteile. Es geht nicht um laute Polemik um ihrer selbst willen, sondern um die Idee, durch Meinung Anstoß zu geben – zum Nachdenken, zum Überprüfen der eigenen Perspektive, zum Diskutieren.
Warum „parteiisch“ kein Makel ist
Wer meint, ein Medium müsse unbedingt neutral sein, verwechselt oft Neutralität mit Zurückhaltung. DieKolumnisten.de sagen: Ja, wir stehen für etwas. Wir sind nicht Teil eines Konzerns, der allen gefallen muss, damit alles flutscht. Wir werden nicht bezahlt, schalten keine Werbung und finanzieren stattdessen alles selbst. Klingt bekloppt, ist aber so.
Wir sind auch nicht gebunden an die „Einheitsmeinung“, die in manchen Redaktionsräumen herrscht. Diese Unabhängigkeit und Parteilichkeit der einzelnen Kolumnisten schafft Raum – für Kritik, für Gegenstimmen, für das, was sonst untergeht.
Provokant – zum Glück
Provokation heißt hier nicht, mit aller Macht provozieren. Es heißt, Themen anpacken, die polarisieren; Fragen stellen, auf die es keine bequemen Antworten gibt; Zweifel äußern; hinterfragen, auch wenn’s mal unangenehm wird. Und das Wichtigste: das Publikum soll mitdenken, mitdiskutieren. Genau das macht lebendige Demokratie aus.
Lesenswert – und zwar jetzt und morgen
Weil man hier Artikel findet, die nicht einfach nachplappern, was gerade gesagt wird, sondern anders denken – und manchmal gerade deshalb klarer.
Weil man feststellt, Meinung muss nicht gleich Meinungsschrein sein. Sie kann differenziert, selbstkritisch, hinterfragend sein – und trotzdem Haltung zeigen.
Weil das Forum, das durch Kommentare entsteht, zeigt: Es interessiert nicht nur uns, was wir denken – sondern wir alle sind Teil dieser Gesprächs-Gemeinschaft.
Weil gerade in Zeiten von Polarisierung, Fake News und Vertrauensverlust eine Plattform nötig ist, die nicht alles glattbügelt, sondern Spannungen aushält.
Mein Appell
Wenn Sie Leserin oder Leser sind – besuchen Sie diekolumnisten.de regelmäßig. Unsere Zugriffszahlen sind in den letzten Monaten zurückgegangen, wohl auch, weil wir uns standhaft weigern, z.B. Werbung bei Facebook zu schalten.
Lesen Sie nicht nur einen Beitrag, sondern mehrere: über Politik, Gesellschaft, Kultur. Lassen Sie sich von uns provozieren. Lassen Sie sich herausfordern. Kommentieren Sie – bringen Sie sich ein, wenn Ihnen etwas gefällt, wenn etwas stört.
Sie können uns auch eigene Texte zusenden, die wir dann, wenn alle Gründer einverstanden sind, veröffentlichen. Vielleicht sind Sie ja bald auch Kolumnist:in.
Denn Meinung ist kein Monolog, sie ist ein Gespräch.
Wenn Sie jemanden kennen, der meint: „Medien, alle gleich, alle langweilig“ – zeigen Sie ihm diekolumnisten.de. Vielleicht entdecken Sie gemeinsam etwas, das überrascht. Vielleicht verändert sich die Sicht – und das ist schon halb gewonnen.
Helfen Sie uns zu mehr Reichweite, indem Sie unsere Kolumnen teilen.
Für Neuleser hier eine kleine Zusammenstellung einiger Kolumnen zum Einstieg.
1. Recht & Juristisches
(Hier wird „Recht klar“ lebendig: juristische Themen verständlich, gelegentlich provokant aufgearbeitet.)
„Global gerecht?“ (Heinrich Schmitz) — über das Weltrechtsprinzip und seine Bedeutung (bzw. Grenzen) im nationalen Rechtssystem.
„Dobrindt und die Gewaltenteilung“ — ein aktueller Beitrag über Exekutive vs. Judikative und das Vorgehen von Politikern gegen rechtsstaatliche Prinzipien.
„Parteiverbot jetzt?“ — die Frage eines möglichen Parteiverbots für die AfD: rechtliche Voraussetzungen, demokratische Risiken, politische Dimension.
„Der große Streik“ — ein Beitrag, der Arbeitsrecht, Freiheitsrechte und gesellschaftliche Konflikte verbindet.
2. Politik & Gesellschaft
(Wenn du wissen willst, wie Recht und Gesetz im realen politischen Alltag wirken — hier wirst du fündig.)
„Bürgergeld war Gestern“ (Henning Hirsch) Kolumne über die Reform des Bürgergeldes
„Gesetz oder Gewissen“ (Jörg Phil Friedrich, Replik auf Schmitz) — spannende Diskussion darüber, was gilt, wenn gesetzliche Vorgaben mit dem eigenen Gewissen kollidieren.
„Wir gaffen“ (Chris Kaiser) — ein kleiner, aber feiner Blick auf „Gaffen verboten“ und wie juristische Regeln in unser Alltagserleben eingreifen.
„Alle Menschen sind gleich?“ (Heinrich Schmitz) — über Artikel 3 GG, Gleichheit und Ungleichbehandlungen in der Gesellschaft.
„Das Ende der Neuzeit“ Leonid Luks ist immer lesenswert.
3. Kultur, Kunst & Medien
(Für all jene, die sehen wollen, wie Kultur, Medien und ästhetische Fragen gesellschaftlich wirksam werden.)
„Kolumne ohne Worte“ Clemens Haas kann auch ohne Worte kolumnieren.
„Trotz Krieg und Terror: Karneval feiern!“ — ein Beitrag, der Ernst und Lebensfreude zusammenbringt und kulturelle Praxis als Wahl zeigt.
„Ladenhüter Leitkultur“ (Heinrich Schmitz) — über die Idee einer Leitkultur und die Gefahr, Kultur als Norm setzen zu wollen.
Kolumnen aus „HeimSpiel“ – Sören Heim schreibt über Schnittstellen von Kunst, Kultur und Gesellschaft.
4. Technik & Digitalisierung
(Wenn du dich für Technologien, Überwachung, KI oder Datenschutz interessierst — hier findest du kritische Perspektiven.)
„Der Tesla hat’s gesehen“ — über Fälle, in denen Tesla-Daten zur Aufklärung von Delikten genutzt wurden — mit Implikationen für Datenschutz und staatliches Zugriffsrecht.
„Wollt Ihr die totale Überwachung?“ — Diskussion um Videoüberwachung und verfassungsrechtliche Grenzen in der digitalen Welt.
Und an alle treuen Altleser, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Treue. Mal sehen, ob wir noch weitere 10 Jahre schaffen.
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