Ritter der Rootsmusik
Zum 80.! Über den großen Bluegrass-Musiker Steve Martin, den manch einer durch seinen Nebenberuf als Schauspieler kennt. Kolumne von Ulf Kubanke.

Das Banjo ist so ein fröhliches Instrument. Spielt man einen traurigen Song, kommt unweigerlich etwas Heiteres heraus.
(Steve Martin)
Mr. Stephen Glenn Martin als vielseitig zu bezeichnen, käme einer sträflichen Untertreibung gleich. Wie bei vielen Erzkomödianten handelt es sich bei ihm um einen – jenseits der Bühne – sehr ernsthaften Charakter, dessen Kunst stets das Ergebnis harter, gewissenhafter Arbeit verkörpert. Neben Schauspielerei und Stand-Up-Comedy schreibt er Bücher, Drehbücher und Theaterstücke.
Berühmte Lustspiele a la „L.A. Story“ gehen ebenso auf sein Konto wie sensible, melancholische Stoffe. Besonders das einfühlsame „Shopgirl“ bietet ein starkes Kontrastprogramm zur gewohnten Seite.
Das allein wäre für sich genommen schon recht beeindruckend. Doch es wird noch interessanter: Martin ist seit langem einer der besten Banjo-Spieler weltweit.
Besonders diese musikalische Seite ist in Europa relativ unbekannt. Martin spielt das Instrument seit sechs Dekaden. Er gewann mehrfach namhafte Auszeichnungen für seine instrumentalen Fähigkeiten und Verdienste um die Roots-Musik-Szene. Seit gut 40 Jahren hat er seine eigene Band, mit der er Traditionals sowie eigene Songs zum Besten gibt, Tourneen absolviert und Platten veröffentlicht.
Daneben gründete er den Steve Martin Award für Bluegrass und verschafft Künstlern dieses Segments Aufmerksamkeit, Publikum und Fördermittel. Als besonderes Highlight empfinde ich sein Duo-Projekt mit Edie Brickell, ihres Zeichens eine herausragende Singer/Songwriterin sowie privat die Gattin Paul Simons. Alle drei sind eng befreundet. Brickell und Martin harmonieren künstlerisch hervorragend, komponierten und kreierten gemeinsam mittlerweile mehrere Alben.
Alles Gute, lieber Stevie!
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