Don und Vlad – Mission Frieden

Don und Vlad wurden natürlich von geheimen Geheimdiensten belauscht. Hier das Protokoll. Eine Satire von Heinrich Schmitz.


 

GEHEIME AKTE – NICHT ZUR VERÖFFENTLICHUNG

Codename: Operation Frieden (nicht zu verwechseln mit dem Friedensnobelpreis)
Ort: Militärstützpunkt  Elmendorf, Alaska
Datum: [geschwärzt]
Klassifizierung: TOP SECRET – VERTRAULICH – BITTE NICHT LEAKEN (hat ja super funktioniert)

ZUSAMMENFASSUNG:
Treffen zwischen Subjekt DON (US, ehemaliger Reality-TV-Darsteller, derzeit politisch auffällig, verurteilter Straftäter) und Subjekt VLAD (RUS, Beruf: [geschwärzt], Hobby: geopolitische Landnahme).
Ziel: Aushandeln eines „Friedensdeals“ in Bezug auf [geschwärzt], um DON für den Friedensnobelpreis vorzubereiten und VLAD territoriale Vorteile zu verschaffen.

GESPRÄCHSVERLAUF (verkürzt):

DON: „Also, ich geb dir das Land da drüben. Meine Leute kennen’s eh nur von Landkarten, und die guckt sich ja keiner mehr an.“

VLAD: „Gut.Und ich tue so, als hättest du damit einen Krieg beendet.“

DON: „Ich mag’s, wenn du so romantisch bist.“

VLAD: „Und ich mag’s, wenn du nicht nachfragst, welchen Krieg ich eigentlich meine.“

OFFIZIELLE VEREINBARUNG – AUSZUG:

§1 – Frieden durch Eigentumsübertragung: Übergabe von [geschwärzt] an RUS im Austausch gegen eine Pressekonferenz mit Handschlag und Küsschen.

§2 – Narrative Kontrolle: DON erklärt öffentlich, er habe „die größte Friedensvereinbarung der Menschheitsgeschichte“ erzielt.

§3 – Preisvorbereitung: Beide Parteien arbeiten verdeckt mit Nobelkommission-Lobbyisten zusammen. Argumentationslinie: „Frieden ist ein Gefühl, und Gefühle sind wichtig.“

§4 – Konflikt-Management: Jeder künftige Krieg, der aus dieser Vereinbarung entsteht, wird als „unvorhersehbare Nebenwirkung“ deklariert.

§5 – Nach erfolgreicher Durchführung soll in 2 Jahren ein weiteres Treffen stattfinden. Dabei soll Don eine kleine dänische Insel und Vlad ebenfalls den Nobelpreis bekommen.

BEOBACHTUNGEN DES ANALYSTEN:

DON wirkte euphorisch, als er erfuhr, dass der Friedensnobelpreis gar nicht an tatsächliche Friedensstifter gebunden ist.

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VLAD zeigte kaum Emotionen, außer einem kurzen Lächeln, als die Weltkarte neu gezeichnet wurde.

Militärpersonal vor Ort machte mit Au0enminister Lavrov im CCCP- Pullover Selfies im Hintergrund, vermutlich für Instagram-Posts mit dem Hashtag #DiplomacyGoals.

FAZIT:

Operation „Frieden“  wird in offiziellen Dokumenten als „historischer Schritt zu globaler Stabilität“ vermerkt, intern jedoch als „Tauschgeschäft zwischen zwei Kleptokraten mit Pressefotos“ bewertet. Für einige Beteiligte war der Gedanke an den Friedensnobelpreis durchaus reizvoll.
Empfehlung: Akte versiegeln und in den Tiefkühlarchivraum legen – neben die anderen peinlichen diplomatischen Experimente.

– Ende der Aufzeichnung –
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In der Folge kam es zu folgenden Pressemitteilungen:

PRESSEMITTEILUNG

Für sofortige Veröffentlichung
Ort: Anchorage, Alaska
Datum: [frei erfunden]

Historischer Tag für den Weltfrieden: Führende Staatsmänner erzielen bahnbrechendes Abkommen

Anchorage – In einer beispiellosen Demonstration von Freundschaft, Vision und gemeinsamer Verantwortung für die Zukunft der Menschheit haben heute die Präsidenten Don und Vlad auf dem hochmodernen Kooperationsgelände in Alsaka ein Abkommen unterzeichnet, das „den Lauf der Geschichte verändern“ wird.

Das Abkommen – offiziell als „Transarktisches Friedens- und Nachbarschaftsprogramm“ bezeichnet – sieht eine harmonische Neuanpassung geografischer Realitäten vor, um „langfristige Stabilität in einer Region mit ungenutztem Potenzial“ zu fördern.

„Heute schreiben wir Geschichte. Wir haben gezeigt, dass wahre Führer Brücken bauen – oder im Zweifelsfall neue Grenzen ziehen –, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen,“, erklärte Präsident Don in seiner Ansprache, begleitet von donnerndem Applaus aus sorgfältig ausgewählten Gästegruppen, die alle einstimmig den Friedensnobelpreis als Ziel bejubelten.

„Dies ist kein gewöhnliches Abkommen. Es ist ein Geschenk an die Menschheit – und an uns beide,“ fügte Präsident Vlad hinzu, bevor er symbolisch eine Friedenstaube  vom Rednerpult schoss.

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Kernpunkte des Abkommens:

Regionale Optimierung: Ländergrenzen werden modernisiert, um kulturellen Austausch und wirtschaftliche Synergien zu fördern.

Friedensdividende: Beide Länder verpflichten sich, überhaupt nicht darüber zu reden, wie knapp ein möglicher Konflikt vermieden wurde.

Kulturelle Zusammenarbeit: Einführung gemeinsamer Feiertage, darunter der neue „Tag der historischen Händedrücke“.

Ökologische Verantwortung: Nutzung des freigewordenen Landes für nachhaltige Projekte wie Rohstoffabbau und strategische Infrastruktur.

Internationale Reaktionen:

Der UN-Generalsekretär lobte das Abkommen als „Meilenstein der Diplomatie“ und betonte, es sei „besser, wenn Grenzen auf Karten verschoben werden, als wenn Panzer sie überqueren“.

Die Nobelkommission erklärte sich „tief bewegt“ und versprach, diesen  bemerkenswerten „Geist dieses Friedens“ in ihren Auswahlprozess einfließen zu lassen.

Pressekontakt:
Büro für Friedens-PR & Grenzmanagement
Tel.: [geschwärzt]

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