Rosa Parks und der Mut, Nein zu sagen

Der Mut von Menschen wie Rosa Parks macht den Unterschied. Heute vor 70 Jahren blieb sie im Bus sitzen und stand damit auf gegen die Diskriminierung der Farbigen in den USA.

Rosa Parks, gespielt von Vinette Robinson
Rosa Parks, gespielt von Vinette Robinson, Screenshot

Heute vor 70 Jahren wurde Rosa Parks in Montgomery verhaftet, weil sie nicht bereit war, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Passagier herzugeben. Ihre Weigerung, sich den absurden diskriminierenden Gesetzen der „Rassentrennung“ zu beugen, wurde zum Symbol, war ein Auslöser des Bus-Boykotts, der letztlich dazu beitrug, dass die Gesetze zur Diskriminierung Farbiger in den USA aufgehoben wurden.

Ich selbst bin der Geschichte von Rosa Parks erst spät begegnet, in der Episode Rosa der britischen Science-Fiction-Zeitreisen-Serie Dr. Who von 2018, die die Ereignisse dieses 1. Dezember 1955 nachzeichnet, um zu zeigen, dass es die kleinen Ereignisse sind, die den Lauf der Geschichte nachhaltig beeinflussen können. Ob das geschichtsphilosophisch haltbar ist, kann dahingestellt bleiben. Sicher ist, ohne die mutigen Entscheidungen einzelner Personen, die aufstehen (oder im Falle von Rosa Parks eben sitzenbleiben) und „Nein“ sagen, geht es nicht. Das wird in diesem berührenden Film von der Schauspielerin Vinette Robinson auf eindringliche Weise gezeigt. Damit persönlicher Mut eine gesellschaftliche Veränderung auslöst, muss einiges zusammenkommen, und manchmal kommt der Mut zu früh und kann nicht zum Impuls werden, manchmal sind es mehrere mutige Entscheidungen verschiedener Menschen, die unübersehbar zeigen, dass es so nicht weitergeht und dass die Zeit gekommen ist für einen Wandel. So war es auch im Falle von Rosa Parks, sie war nicht die einzige Mutige, aber auch auf sie kam es an.

Wann der richtige Moment ist, weiß man nie oder immer erst im Nachhinein, wenn aus dem Anstoß eine Bewegung geworden ist, die die Welt, wenigstens für eine Zeit, zu einer besseren macht. Deshalb brauchen wir auch diese Geschichte, die uns Menschen wie Rosa Parks und ihre Bereitschaft, sich gegen die Ungerechtigkeit aufzulehnen, im Gedächtnis hält.

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Im Film, der eine der besten Episoden der Dr-Who-Staffeln der letzten Jahre ist, wird die berührende Schlussszene von dem Lied Rise Up von Andra Day begleitet, eine wunderbare Musikerin, die ich ohne Dr. Who und ohne Rosa Parks vielleicht auch nie bemerkt hätte. Es lohnt sich, die Werbung zu ertragen und sich diese Szene in voller Länge anzusehen.

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