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Wolfgang Brosche

Auf dem Nachttisch

Kurt Tucholsky, ein unersättlicher Leser, stellte in der „Weltbühne“ alles, das er für lesenswert und bedeutsam hielt in einer Kolumne vor, die er „Auf dem Nachttisch“ nannte. Ihm zu Ehren will ich diese Rubrik bei den Kolumnisten fortsetzen und aufmerksam machen auf Publikationen, die es wert sind Beachtung zu finden. Eine Kolumne von Wolfgang Brosche

Von in Gleich ins Auge ... am 8. April 2021

Hassbus

Während in Chemnitz noch der rechte Mob die Straßen unsicher machte, hinter Menschen herjagte, die ihm nicht deutsch genug aussahen, sogar bereits wieder den Besitzer eines jüdischen Restaurants angriff und das Lokal vandalierte, wurde er gewiß gewienert, poliert und auf Vordermann gebracht – denn schmuddelig soll er bestimmt nicht durch seine Zielstädte rollen, der Bus des Hasses und der Zwietracht von „Citizen GO“ und der „Demo“, die sich fälschlicherweise für „Alle“ schimpft, tatsächlich aber nur wenige Auserwählte meint.

Von in Gleich ins Auge ... Politik am 10. September 2018

Bartleby und die Depression – „I would prefer not to!“

Vor kurzem kam ich in ein Gespräch mit einem als schwer depressiv Diagnostizierten, der sich mir vertrauensvoll-verzweifelt öffnete. Seine angebliche „Therapieresistenz“ rechnete er sich selbst als Schuld an. Dieser schwer leidende junge Mann erinnerte mich an eine Gestalt der Weltliteratur; sie wurde der Ausgangspunkt von längst nicht abgeschlossenen Überlegungen zur angeblichen „Volkskrankheit Depression“, die ich in nächster Zeit auf dieser Seite vorstellen werde.

Von in Gesellschaft Gleich ins Auge ... Literatur am 22. April 2018

…des´ Lied ich sing

Die Anfälligkeit für den Faschismus beginnt nicht im Kopf, nicht im Herzen, sondern in den Füßen der Mitläufer – sagt Wolfgang Brosche…und beweist das mit einem Beispiel aus eigener Erfahrung

Von in Gleich ins Auge ... am 27. März 2018

Wo Leben ist muß Wirtschaft werden!

Auf meinen zugegeben anspruchsvoll-anstrengenden Essay „Tango tanzende Jünglinge“, der auf der Folie der Schriften des Marquis de Sade und ihrer Rezeption den internationalen Rechtsruck und seiner Jünger erklärt, habe ich wütende Reaktionen bekommen – weniger von Rechten selbst, die sich jener anspruchsvoll-anstrengenden Lesearbeit gar nicht unterzogen, sondern eher von Liberalen, deren Liberalismus ich gnadenlos als Vorstufe des Faschismus sehe.

Von in Gesellschaft Gleich ins Auge ... Literatur Politik Wirtschaft am 5. Februar 2018

„Eine Alternative zu Deutschland“ – Steht noch dahin

Clemens Henis Bestandaufnahme des Rechtsrucks
Nachdenken über „Eine Alternative ZU Deutschland“ fordert der Politologe Clemens Heni schon im Titel seines gleichnamigen Buches als Resümee. Daß dieses Nachdenken brennend nötig ist, belegt der Direktor des „Berlin International Center for the Study of Antisemitism“ mit jedem seiner 47 Aufsätze aus den vergangenen zehn Jahren. Heni bietet darin eine erschreckende Bestandsaufnahme wie aus rechten Infektionen immer weiter wuchernde Krankheitszustände geworden sind.

Von in Bildung Gesellschaft Gleich ins Auge ... Kultur Literatur Medien Politik am 23. November 2017

Drei Augenblicke mit Joan Crawford

Mit meinen Hommagen an Filmdiven will ich ergründen, was uns für sie schwärmen, von ihnen träumen läßt. Es sind weniger ihre Schönheit oder Schauspielkunst, denn die liegen in den Augen der Betrachter… Es ist etwas viel Intimeres – sie rühren uns an: unsere Sehnsüchte? Ja sicher – auch. Aber ich glaube sie rühren unsere Tristesse an, unsere Enttäuschungen, denen sie mit ihrem Glamour Linderung verschaffen. Hier sind meine drei Augenblicke der Linderung mit Joan Crawford…

Von in Gleich ins Auge ... Kultur am 27. Oktober 2017