Die Narzisstisch Demokratische Union & das WürgerGeld
Ulf Kubanke ärgert sich über die Stigmatisierung von Bürgergeldempfängern und empfiehlt zwecks Runterkommen ein paar musikalische Klassiker. Die neue Hörmal-Kolumne.

Das „alles weg“ des Kanzlers und seiner Schergen ist knallhart verfassungswidrig, da sich der Staat hierdurch der Gewährleistung des Existenzminimums vorsätzlich entzieht, während er den Sanktionierten zivilrechtlich im Zustand aller Verpflichtungen belässt, die letzterer natürlich nicht erfüllen kann. Miete etwa. Krankenversicherung etc.
Ergo hat man die Wahl: Vernichtung durch Staat a d Straße oder Vernichtung durch Verheizen im Job, weil sich jeder Kaputte, Versehrte, Zerstörte, Krüppel trotz Depression, PTS, noch zu deren verhurten Terminen – danach ans Fließband stellt, bis zum allzu frühen Dahinscheiden.
Die echten Drückeberger findet man dort auch – nicht sichtbar von euren Elfenbeintürmen & Feinkostbanketts aus, klar.
Aber es ist höchsten jeder 7-10.
Die kommen freilich durch.
Die kommen nämlich immer durch, nicht wahr?
Auf der Strecke bleiben jene anderen 80%.
Nicht gut.
Oder?
Argumentation muss juristisch mithin lauten:
Verstoß gegen Verhältnismäßigkeitsgebot, weil, mildere Mittel offenkundig sind, diese nicht gewählt wurden, sondern der Staat hier seinem eigenen Ermessensspielraum rechtswidrig, ideologisch & künstlich auf Null reduziert.
Goth, wer will, …achwas…, wer kann denn von solchen Gestalten sich widerspruchslose regieren lassen?
Mögen alle jene, die an diesem Gesetz beteiligt sein werden, gern übermorgen selbst durch die Maschen ihres muskwürdigen Mobstermurkses fallen. Könnte lustig werden auf der Karma-Ebene.
Bis dahin bleibt zumindest meinerseits eher dieser Gesichtsausdruck aus der Wahlkampfzeit, als mir derlei Kerkermeister-Ideen am Wahlstand bereits euphorisch & freudestrahlend verkündet wurden.
Tja.
OK, noch nen Track zum Thema?
Klar, ist immerhin die Hörmal-Kolumne.
Aber was? Frank Z (Abwärts) sang vor gut 30 Jahren
„Ich sehe dich im Sozialamt wieder, morgens um halb acht.
Nimm doch erstmal ’n Bier, du Arsch, damit die Sonne wieder lacht.“
Das passt auf den ersten Blick verlockend gut.
Entpuppt sich insgesamt thematisch jedoch eher als ungeeignet, da der zugrunde liegende Song („Zonenzombie“) sich eher mit Ost-West-Problematik beschäftigt.
Was nun?
Ton Steine Scherben?
Mir an diesem Punkt echt zu offensichtlich.
Ich hab’s.
Ledernacken – Amok (1984)
Es ist der ultimativ tanzbare Underground Klassiker zum Rant.
Katharsis, Baby, zum inneren Abreagieren.
In einer gerechten Welt stünden Ledernacken alias Folke Jensen auf einer Wahrnehmungsebene mit DAF oder den Einstürzenden Neubauten.
1987 hörte ich mit 16 zwischen Collins, Sting etc „Do the Boogaloo“, eine subversive Glanzleistung deutscher Indie Kunst.
Vollkommene Erotomanie samt totaler Kaputtheit plus tonnenweise Humor paaren sich mit cleveren Clubsound, Afrorhythmen, fuzzy Metal, EBM und einem schicken Sax mittenmang als heimlicher Star.
Alben sind allesamt toll.
Die ersten beiden ein Muss.
2019 Comeback-Album ohne jede Patina, richtig fies. Ganz wundervoll.
Hier nun für Euch „Amok:
„Ich bin heute hier
und sag Dir
fick dich ins Knie
Doch das macht nichts
da nett bin ich nie.
ihr kotzt mich an
ihr Scheisser ihr
es dauert nicht mehr lange
dann werde ich zum Tier
und laufe Amok
Vieleicht bin Ich fies
und sage
fass mich am Arsch
Noch ein Wort mehr und
Ich blas dir den Marsch
Ich kann sie nich mehr
sehen all die Menschen hier
es daurt nicht mehr lange
dann werde ich zum Tier
und laufe Amok
Gleich geht es los ich glaube
Ich gehe in die Luft
Schnell meine Knarre
bevor die Glut verpuff
Ich baller nur so rum und spucke euch ins Bier
Ich glaube es is soweit ich bin jetzt ein Tier
und laufe Amok“
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