Sprachensterben – Verlust der sprachlichen Identität
Wer seine Sprache liebt, der spricht sie. Sie nur zu bewahren, reicht nicht aus. Eine Kolumne von Chris Kaiser.

Viele Sprachen sieht man als vom Aussterben bedroht an. Wie bei dem Artensterben der Flora und Fauna der Welt, ist der Fortschritt und die Globalisierung das Problem. Aber, während die Tier- und Pflanzenwelt vor allem darunter leidet, dass wir Menschen immer mehr werden, ist es bei den Sprachen so, dass die sie sprechenden Menschen weniger und weniger werden.
Ich werde hier im Text etwas persönlich, weil meine eigene Biografie das Thema anschaulich macht.
Siebenbürgen, Vielvölkerregion
Ich bin in den 70er Jahren in Rumänien, genauer gesagt, in Siebenbürgen, geboren. Dieser Landstrich ist eine Vielvölker-Region. In meiner Heimatstadt Mediasch gab es mehrere Ethnien, die mehr oder weniger nebeneinander und manchmal miteinander lebten. Ethnien erkennt man meist an ihrer eigenen Sprache. Die Juden und die Siebenbürger Sachsen sprachen offiziell Deutsch, aber zuhause oft Jiddisch beziehungsweise Siebenbürger Sächsisch. Die Roma sprachen offiziell Rumänisch, inoffiziell, fast heimlich, Rumantsch. Alle diese Informationen sind heute nicht mehr gültig. Denn die Juden sind in der Nachkriegszeit nach Israel ausgewandert, die Deutschen so gut wie alle nach Deutschland und die Roma werden endlich in ihrer Eigenheit offiziell geschützt und zum Teil gefördert.
Diversität der Sprachen
Ich selbst spreche weder Ungarisch, Jiddisch oder Rumantsch. Ich wusste nicht, dass wir in Mediasch Juden hatten. Mir kam es nicht einmal in den Sinn, Rumantsch zu lernen. Man lernt nur, was man zur Kommunikation braucht. Meine Nachbarn damals hätten Stein und Bein geschworen, keine Roma zu sein, auch wenn wir ihre ethnische Zugehörigkeit an ihrer Vorliebe für besonders leuchtende Farben und ihrer Hautfarbe schon genau damit verbanden. Und sie sprachen mit uns und unter sich Rumänisch. Es gab aber auch andere, die an den Planwägen und ihrer typischen Tracht erkennbar waren, typische Berufe ausübten, wie Kupfer- und Pferdeschmied, Kesselflicker (ja, das gabs im Rumänien der 80er noch) und so weiter.
Ich sprach als Kind Deutsch, Rumänisch und Siebenbürger Sächsisch. Wie alle Sachsen. Denn wir lernten Sächsisch als Muttersprache, Deutsch in der Schule und aus den Büchern und Rumänisch auf der Straße und in der Schule.
Sonderfall: Deutsch als Muttersprache
Bei mir war das etwas anders. Ich ging schon mit einem Jahr in die rumänische Tageskrippe, da meine Mutter Vollzeit arbeitete, und später in den rumänischen Kindergarten, der sich den Hof mit der Krippe teilte. Die Folge war, dass ich einen Mischmasch von Rumänisch und Sächsisch radebrechte, was meine Mutter zu dem Entschluss brachte, dass ich erstens in den deutschen Kindergarten komme und zweitens, dass wir zu Hause auch anfingen, Deutsch zu sprechen. Der Entschluss führte zum Erfolg, und ich kann heute rückblickend sagen, dass Deutsch meine Muttersprache ist.
Es hatte skurrile Folgen, da ich bei meinen weiteren Verwandten ungern Sächsisch sprach, weil mir der nützliche Wortschatz dabei zu klein vorkam und ich darin ein bisschen langsamer war. In meinem Haushalt sprachen meine zwei Erziehungsberechtigten (meine alleinerziehende Mutter und meine Oma) untereinander Sächsisch und mit mir Deutsch. In der Schule sprachen meine Klassenkameraden im Unterricht und mit mir Deutsch, untereinander jedoch Sächsisch mit ein paar Einsprengseln Rumänisch (in etwa vorstellbar, wie Kanak-Sprak in Deutschland).
Ich sprach sowohl Straßenrumänisch als auch Buch-Rumänisch. Ersteres wegen der wilden Kinderjahre in den Gassen Mediaschs und letzteres durch den systematischen Unterricht in rumänischer Sprache und Literatur (5 Wochenstunden). Unsere Rumänisch-Schulbücher waren nicht ganz auf demselben Niveau wie die unserer rumänischen Parallelklassen, man könnte sagen: zwischen Rumänisch für Ausländer und Rumänisch für Muttersprachler. Alle anderen Fächer waren auf Deutsch mit deutschen Lehrern.
Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon
Meine Mutter konnte ein paar Sätze Straßen-Ungarisch, da sie als Kind eine ungarische Spielkameradin hatte. Die übrigens zu meiner Zeit nur ein paar Häuser weiter von uns wohnte, zusammen mit ihrem rumänischen Mann, ihrer ungarischen Mutter und ihren beiden Söhnen, die beste Freunde waren mit meinen zwei Cousins, deren Familie mit uns den Hof teilte. Ein anderer ungarischer Spielkamerad meiner Mutter wohnte auch in der Nähe, aber mit dem hatten wir möglichst wenig Kontakt, da er Alkoholiker war. Ich wusste immerhin „Jó napot“ (Guten Tag) für die alte Frau Balogh in der Straße. Und „mishto“ war ein gern verwendetes Jugendsprache-Wort aus dem Rumantsch (für „super“). Mein Cousin aus Baia Mare sagte gerne „Szia“ (Ungarischer kolloquialer Gruß) und die Rumänen übernahmen von uns auch mal das „Servus“.
Man könnte sagen, dass die Sprachsituation ein relativ stabiles System ergab, wenn man die jüdische Abwanderung nicht als Omen für die künftige Erosion auch der deutschen und ungarischen Bewohnerschaft sehen wollte.
Selber Mutter
Denn spätestens seit 1990, seit das kommunistische Regime Rumäniens blutig zu Ende gebracht wurde, drängte– bis auf fast vernachlässigbare Reste – die gesamte sich als deutsch verstehende Minderheit nach Deutschland. Ich war kurz schon vor dem Zusammenbruch des Regimes hierhergezogen.
Meine Kinder beklagen sich in letzter Zeit regelmäßig bei mir, dass ich ihnen kein Rumänisch oder Sächsisch beigebracht habe. Ich seufze dann und verweise darauf, dass mir nun mal Deutsch Herzenssprache ist, und ich wäre sehr viel kopflastiger beim Verwenden von Rumänisch oder Sächsisch. Ich bin überzeugt davon, dass man zu seinen Kindern in seiner eigenen Herzenssprache (und das verstehe ich unter „Muttersprache“) sprechen soll. Liebesworte und Zärtlichkeit, Emotionen und Frustrations-Seufzer gehen am besten damit. Man setzt in anderen Sprachen, ich würde sie „Kopfsprachen“ nennen, IMMER eine Maske auf. Da steht dann etwas zwischen dem Kind und der Mutter.
Diaspora
In der Diaspora sprechen genau aus demselben Grund aber viele aus Siebenbürgen emigrierten Deutsche mit ihren Kindern eben Sächsisch. Das freut mich immer sehr, zu hören, aber es gibt dann auch etwas Wehmut, denn diese Sprache wird damit zur intimen Familiensprache, jedoch sobald die Kinder aus dem Haus gehen, werden sie kaum noch Gelegenheit haben, dieses Idiom zu verwenden, es sei denn, sie treffen sich weiterhin mit Mitgliedern ihres „Stammes“, die ihrerseits mit demselben Hintergrund aufwarten können. Dass man dann die in alle Winde Deutschlands zerstreuten Siebenbürger Sachsen auch in der Nähe findet, ist eine Sache der (Un-)Wahrscheinlichkeit, nicht der Gewissheit. Die Möglichkeiten, sich darin zu unterhalten, nehmen im Lebenslauf immer weiter ab.
In diesem Bund das Dritte
Ich lerne unheimlich gerne Sprachen, aber all dieses Interesse und die Fähigkeit, zu erkennen, was einer Sprache eigen ist und was universell, hat ihren Ursprung in meiner jung sozialisierten Bilingualität. Also mit Deutsch und Rumänisch, die verschiedenen Sprachfamilien zugehören, eine germanisch, eine romanisch. Ich belächele manchmal meine monolingualen Peers, die sich verwundern, wie es so manche Fremdsprache wagt, so anders zu sein, als sie es „gelernt“ haben. Für mich ist das normal, Deutsch hält das so, Rumänisch anders, so what. Aber wieso sagte ich gerade „Bilingualität“? Wo bleibt die dritte Sprache?
Nun – in letzter Zeit erst geht mir langsam auf, was dieses Dritte für mich bedeutet. Siebenbürger Sächsisch wird von Sprachkundlern ein bisschen wie zwischen einem „Dialekt“ und einer echten Sprache gehandelt. Übrigens hat unser Sächsisch super viele Varianten, jedes Dörfchen, jeder Weiler hatte seine eigene Färbung, bis hin zur Unkenntlichkeit anders.
Mundart und Koreanisch
Dass es für die ganzen Sondervokale eigene Zeichen gibt, das weiß ich von einigen Büchern, die ich zu Hause habe. Ich lese diese – wie das bei Mundart-Büchern meist ist – Schwänke und lustigen Reime einfach auf gut Glück mit meinem Mediascher Idiom, und so manches abgedruckte Wort sieht auf dem Papier unbekannt aus, aber erschließt sich mir dann, wenn ich es laut ausspreche. Auf dasselbe Phänomen stoße ich inzwischen auch, wenn ich Koreanisch lese, das ich für eine der schwierigeren Sprachen halte. Koreanisch hat eine eigene Schrift, die ich schneller schreiben als lesen gelernt habe. Ich bin quasi – neben der Spärlichkeit des Wortschatzes noch zusätzlich – ein funktionaler Analphabet darin. Und dann lese ich halt langsam und laut vor und – vor allem bei Lehnwörtern aus dem Englischen wie „escalator“ und „elevator“ – geht mir beim lauten Vorlesen erst die sprichwörtliche Glühbirne über dem Kopf an.
Deswegen ist das eine ähnliche Situation, weil ich das ausgesprochene Wort mit seinem englischen Ursprung viel schneller verstehe als seine Erscheinung in koreanischer Schrift. Und ebenso ist mir die Mundart in gesprochener Form näher. Beim Lesen von Deutsch, Rumänisch, Englisch oder Französisch hingegen bleibe ich beim Schrift-Verstehen. Das Wort hat in meinem Gedächtnis eine geschriebene Version neben der ausgesprochenen Version.
Sprache, Dialekt und Soziolekt
Und jetzt stelle man sich vor, dass Menschen nicht nur eine der vielen verschiedenen regionalen Sprachen sprechen, wie Friesisch, Platt, Siebenbürger Sächsisch, Korsisch, sondern darüber hinaus noch Dialekte! Wenn das gleich neben Mediasch liegende Dorf Durles (wo meine Oma herkommt) schon völlig anders sprach als wir, dann ist das nicht mehr so verwunderlich, dass zB. Wuppertal und natürlich Berlin in den Stadtvierteln unterschiedlich spricht. Sicher, man versteht sich, aber man sagt es halt ein bisschen anders. Dann kommen noch die diversen Soziolekte hinzu, das, was ich vorhin mit „Straßenrumänisch“ im Unterschied zum „Buchrumänisch“ schon gemeint habe.
All diese Idiome werden so gut wie gar nicht in einer verschrifteten Form benutzt, somit gibt es auch keine Standardisierung der Schreibweise (abgesehen von den Werkzeugen der Linguisten, die jeden Laut der Welt mit ihrem Sonderalphabet abbilden können, das, was wir beim Englisch-Lernen in eckigen Klammern lesen, die phonetische Schreibweise). Auf der anderen Seite sehen wir immer mehr in der schriftlichen Kommunikation im Internet eigene Ausdrücke, die nur im Schriftlichen einen Sinn ergeben und kodiert sind. Manchmal schwappt es dann ins Gesprochene über, wie „lol“ oder „lmao“ (was ursprünglich einfach die Akronymisierung von „laughing out loudly“ oder „laughing my ass off“ in Chats war).
Lebendiges verändert sich
Eine kleine Anekdote noch zur Abrundung des Bildes: In meiner Mundart habe ich das Wort für Kühlschrank angelehnt an den Austriazismus „Eiskasten“ (denn Siebenbürgen war über Jahrhunderte Teil des k.u.k.-Reiches) als „Ehskaosten“ gelernt. Weil ich aber seit Rumänien so gut wie nie mein Sächsisch verwendet habe, ist diese Bezeichnung quasi konserviert worden. Diejenigen, die aber in ihrer neuen deutschen Heimat in Stuttgart, Nürnberg oder Drabenderhöhe wohnen, sprachen und sprechen es täglich und da wurde das Sächsisch an den neuen deutschen Alltag angepasst. Ich musste schmunzeln, als ich jemanden von „Kählschraonk“ sprechen hörte.
Gestorbenes ist tot
Kein Wunder also, dass man sagt, Sprache „lebe“ und „sterbe“. Sie ist an das Leben und Sterben, an die Nutzung durch Menschen gebunden. Sie braucht aber zum Leben soziale Situationen, in denen mindestens zwei Individuen, doch am besten ganze Dörfer zusammen leben, arbeiten, essen, sich lieben und verstehen wollen. Wo Kommunikation stattfindet, verändert sich die Sprache, sie wird ständig angepasst. Nicht nur die Sprachen sind tot, die niemand mehr kennt, auch konservierte Sprachen sind es. Latein, Altägyptisch, Sumerisch … Man hat ihre schriftliche Form, man kann sie dadurch womöglich wie Klingonisch lernen, das ja eine fiktive Sprache ist, aber ist das ein „Wiederbeleben“? Mein Sächsisch überlebt nicht mehr lange. Und ich trage zum Sterben bei, weil ich es sprechen KÖNNTE, aber nicht tue.
Generationenprojekt Wörterbuch
Übrigens wird ein Wörterbuch schon seit über hundert Jahren erstellt, um die Vielfalt und die Eigenheiten des Siebenbürgisch Sächsisch zu erfassen. Es ist noch nicht fertig, aber die Zeit läuft dem Wörterbuch mit dem Aussterben der 250 verschiedenen Dialekte (!) davon. Dieses Wörterbuch ist und wird lediglich von wissenschaftlichem Wert sein. Ein museales Werk, das nicht einmal zum Übersetzen von Texten taugt, denn die existierenden niedergeschriebenen Mundart-Werke sind mit einigen Mühen auch so verstehbar. Für Linguisten sicherlich eine Schatzgrube. Doch wird die erste Hürde sein, dass im Verlauf der hundert Jahren der Erstellung die einzelnen Varianten einiges an Wandlung schon erfahren haben, siehe „Kählschraonk“.
Mundart verzweigt sich immer weiter
Interessant ist aber solche Mundart an einer anderen Stelle. Mundart ist das Entfleuchen einer Sprache aus dem Standard. Wenn schon Stadtviertel sich unterschiedlich anhören können, und kein Duden die einzelnen Idiome alle paar Jahre in einer Standardform festhält, dann kann man davon ausgehen, dass sie sich bis hin zu individueller Ausprägung zerfransen.
Aber wenn das sogenannte „Hochdeutsch“ korrekt und von allen Schnörkeln der gesprochenen Eigenheiten aus einzelnen Regionen befreit, im Duden erscheint, dann ist das nicht so sehr dem Einzelnen „aufs Maul geschaut“, sondern eine vernünftige Mittelung und vor allem angesichts des umfangreichen Fundus der SCHRIFTLICHEN Erzeugnisse getroffene Entscheidung durch erfahrene und ausgebildete Experten. Es würde mich nicht wundern, wenn Internet-Slang durch seine geschriebene Form eine weit höhere Aufmerksamkeit erhält als rein gesprochener Slang. Denn Geschriebenes ist festgehalten, Gesprochenes jedoch flüchtig. Wie schwierig es ist, die ganzen Varianten des Gesprochenen festzuhalten, sehen wir ja schon am hundertjährigen Projekt „Siebenbürgisch-Sächsisch“.
Jugendwort des Jahres
Und die Wahl des „Jugendworts des Jahres“), bei der nur berücksichtigt werden kann, was aktiv eingereicht wird, ruft bei Jugendlichen regelmäßig Spott und Stirnrunzeln hervor: „Das habe ich noch nie gehört, warum ist da nicht XY mit dabei“. Klar, weil ein gesprochenes Wort sich langsam herumspricht und regional bleiben kann. Auch dieses Phänomen wird aber nach und nach abnehmen, wenn Jugendliche sich eher auf Tiktok als mit ihren Peers unterhalten werden.
LLM
Wenn jetzt bei dem einen oder der anderen Leser/in der Gedanke aufgeht, dass hier „die KI“ (richtiger gesagt: Large Language Models wie ChatGPT) vielleicht eine Hürde in den Weg gelegt bekommt, wenn Menschen Dia- und Soziolekte sprechen, dann schließe ich mich diesem Gedanken gerne an. ChatGPT sind eben ein LARGE language model, das viele und vielfältige Texte als Input braucht. Und je weniger Menschen eine bestimmte Sprache sprechen, umso schwieriger wird es für diese Art von KI, genug Datenmaterial zu erhalten, um daraus das Modell zu schaffen. Und je variantenreicher die Grammatik, Semantik, Idiomatik, Aussprache ist, in der kommuniziert wird, desto umfangreicher wird auch hier das Datenmaterial, das für jeden dieser Parameter einzeln zugeordnet werden muss, damit das LLM sich zurechtfindet.
Es gibt inzwischen Beobachtungen, dass wir (Menschen) in den drei Jahren seit Erscheinen der LLMs mit ChatGPT im November 2022 uns sprachlich an SEINE Sprache annähern, nicht nur – wie designt – umgekehrt. Nicht nur wir tragen mit unseren Texten dazu bei, die Sprache der KI zu formen, sie formt unsere auch. Die KI ist uns bislang weitgehend Spielzeug, aber von Anbeginn wird vor ihr gewarnt. Dass Alexa und Co uns leise und unsichtbar ständig begleiten, im Zusammenhang mit ChatGPTs Fähigkeit uns nachzuahmen, wenn wir ihr nur genug vorsagen – das wird schon etwas unheimlich, oder?
Mundart ist Punk!
Lebendige Sprachen, die nicht kodifiziert oder standardisiert sind, also gerade Mundart und oral gebliebene Sprachen sind für Menschen, die das gelernt haben, verstehbar. Denn wir Menschen unterscheiden uns von der KI vor allem in der Fähigkeit, Abweichendes und Fehlerhaftes zu ignorieren. Wir mögen wohl Schwierigkeiten haben, einen stark lispelnden oder mit sehr starkem Akzent sprechenden Menschen zu verstehen, aber wir könnten uns daran gewöhnen. Eine KI hingegen wird damit weit größere Probleme haben.
Im Endeffekt wird es darauf hinauslaufen, dass wir bilingual werden – mit einer Sprache werden wir standardisiert mit der KI sprechen und mit der anderen, wilden, ungezügelten, einem Dialekt oder starker Mundart, werden wir uns in der Kommunikation unter dem Radar der Spracherkennung durch die KI bewegen. Und der Duden? Der wird die Sprachpolizei des KI-Regimes, dem wir uns mit der Waffe des Dialekts erwehren werden.
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