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George F. Kennan

Macht und Ohnmacht der „offenen Gesellschaften“ – eine historische Betrachtung aus aktuellem Anlass

Einige Jahre nach ihrem größten Triumph – der Überwindung der europäischen Spaltung infolge der friedlichen Revolutionen in Osteuropa – fand eine immer tiefer werdende Erosion der europäischen Idee statt: „Europa ist das Narrativ ausgegangen“, meinte 2018 der Münchner Politikwissenschaftler Werner Weidenfeld. Erst die Solidarisierung mit der am 24. Februar 2022 überfallenen Ukraine sollte den „offenen Gesellschaften“ zu einem neuen Aufbruch verhelfen. Aber nicht nur die Verfechter der Freiheit, sondern auch ihre autokratischen Verächter erleben zurzeit einen immer stärkeren Konsolidierungsprozess.

Von in Geisteswissenschaften Politik Russland zwischen West und Ost am 3. November 2023

Die „offenen Gesellschaften“ und brüchige totalitär-autokratische Allianzen. Eine historische Betrachtung aus aktuellem Anlass

Die Perspektive einer immer enger werdenden Kooperation zwischen der Putinschen und der chinesischen Autokratie wirkt zurzeit bedrückend sowohl auf viele westliche Politiker als auch auf die westliche Öffentlichkeit als solche. Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass demokratisch verfasste Gesellschaften in der Vergangenheit schon mehrmals mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert waren. Letztendlich sollten sich aber die Allianzen der Verächter der Demokratie in der Regel als instabil und brüchig erweisen. Mit solchen Allianzen befasst sich diese Kolumne. Beginnen möchte ich mit der deutsch-sowjetischen Annäherung, die infolge des Hitler-Stalin-Paktes vom August 1939 stattfand.

Von in Russland zwischen West und Ost am 5. August 2022

Jalta und die Genese des Kalten Krieges – zum 75. Jahrestag der Konferenz auf der Krim

Siegreiche Koalitionen bleiben nach der Bezwingung des gemeinsamen Gegners selten solidarisch. Der Zerfall solcher Koalitionen stellte in der neuesten europäischen Geschichte eher die Regel dar. Dies betraf z.B. die antinapoleonische Allianz nach 1815, die antirussische Koalition des Krim-Krieges nach der Niederlage des Zarenreiches oder die siegreiche Entente nach der Beendigung des Ersten Weltkrieges. Umso mehr galt diese Regel in Bezug auf die ideologisch und politisch so heterogene Allianz wie die Anti-Hitler-Koalition. Die Konturen des sich anbahnenden Kalten Krieges waren bereits während der zweiten Konferenz der „Großen Drei“, die vor 75 Jahren in Jalta stattfand, sichtbar.

Von in Geisteswissenschaften Russland zwischen West und Ost am 10. Februar 2020

Kehren die 1930er Jahre zurück? Eine Replik

Der wachsende Einfluss der Rechtspopulisten, die schwindende Popularität der traditionellen Volksparteien, die Krise des europäischen Gedankens veranlassen viele Publizisten dazu, den jetzigen Zustand der „zweiten“ deutschen Demokratie mit der Endkrise der Weimarer Republik zu Beginn der 1930er Jahre zu vergleichen – siehe dazu z.B. die vor kurzem erschienene Kolumne von Henning Hirsch. Ich halte solche Analogien für wenig begründet. Den grundlegenden Unterschieden zwischen den beiden Konstellationen ist diese Kolumne gewidmet.

Von in Russland zwischen West und Ost am 2. Oktober 2018

Gewagte Vergleiche

Lassen sich Parallelen zwischen der heutigen Identitätskrise Europas und der Krise der 1930er Jahre ziehen? „Es liegt etwas Ähnliches in der Luft“, sagte vor kurzem die amerikanische Historikerin und Publizistin, Anne Applebaum, im „Tages-Anzeiger“, als sie die heutige Identitätskrise des Westens mit der Situation der 1930er Jahre verglich. Hat sie Recht?

Von in Russland zwischen West und Ost am 3. März 2017