Im Kopf von Angela Merkel

Die Meinungen über Angela Merkels Auftritt bei Anne Will gehen weit auseinander. Zeitungsartikel machen sogar den Anschein, es handele sich um verschiedene Interviews, soweit klaffen sie auseinander. Eine kleine Gemeinsamkeit haben sie jedoch: Angela Merkel wirkt menschlich und nachdenklich. Doch ist das in ihrer Position noch gesund?


„Wir schaffen das“, das aktuelle Mantra von Angela Merkel. Das akkurat geformte Hand-Dreieck und der glasige Blick durch die müden Augenlider lassen Merkel wie in einer Art Trance-Zustand wirken. „Wir schaffen das“. Mir persönlich fehlt nur noch ein „Ooooom“ dahinter, dann könnte ich mir unsere Kanzlerin auch als Yogi im Schneidersitz, einsam verharrend auf einem Berg im Nirgendwo, vorstellen.
Doch Merkel ist im hier und jetzt und spaltet mit ihrem Auftritt bei Anne Will die Gemüter. „Ungewohnt klare Worte“ titelt der Spiegel, während die FAZ nachlegt und das realitätsferne Verhalten der Kanzlerin als beunruhigend empfindet.

#Merkelmussweg und das summende Mantra

„Ich möchte mich an den Zahlen, an den Statistiken, die im Augenblick herumgereicht werden, jetzt gar nicht beteiligen“ – klar, harte Fakten gefährden die innere Ruhe, darum verpacke man sie in schwammige Erklärungen „Es sind sehr sehr viele“ und schon macht man sich nicht mehr angreifbar. Etliche Zeitungen wollen uns weiß machen, dass Merkel ihre Jünger besänftigt hat und eben nicht einsam auf dem Berg im Nirgendwo thront, sondern ihr Mantra gemeinsam mit ihren Jüngern summt.
Schenkt man jedoch den vielen Umfragen Glauben, zeigt sich genau das gegenteilige Bild: #Merkelmussweg. Sie sei schlichtweg überfordert mit der ganzen Situation, handle aus dem Bauch heraus. Vielleicht steht hierfür das magische Handdreieck, das sie stets vor ihrem Körper hält. „Ich entscheide mit dem Bauch!“. Nur, wie wir unlängst seit Giulia Enders‘ Bestseller „Darm mit Charme“ wissen, kann es durchaus auch mal zu Kommunikationsproblemen zwischen den verschiedenen Organen, Hirn und Darm kommen. Vielleicht ist Merkel übersäuert? Da gibt es doch sicherlich was von Ratiopharm! Gute Besserung, liebe Kanzlerin.

Alissia Passia

Die gebürtige Berlinerin blieb bis heute der Hauptstadt treu, obwohl sie zu ihr eine gewisse Hassliebe pflegt. Kein Wunder, dass sie diesen inneren Konflikt auch gerne in ihrer Kolumne thematisiert. Passia hospitierte im Hause Axel Springer, wo sie ebenfalls nebenberuflich tätig war. Seit 2006 ist sie im Bereich Werbetext für verschiedene namhafte Agenturen, wie Jung von Matt oder BBDO, tätig. Sie konzipierte ebenfalls mehrjährig auf Kundenseite und zuletzt in der Berliner Agentur für digitale Transformation. Dem Digitalen bleibt Passia auch zukünftig treu und macht "irgendwas mit Medien".

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